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Den Blick nach vorne gerichtet

Den Blick nach vorne gerichtet
10.10.2020

Gemeinde hofft auf positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Anstieg des Steueraufkommens

Sinntal. Keinen Stillstand leben, sondern positiv nach vorne blicken: In der Gemeinde Sinntal wird diese Devise aktiv gelebt – auch in Zeiten der Corona-Pandemie. So ist derzeit im Ortsteil Sterbfritz die Erweiterung des Kindergartens Rappelkiste durch einen zusätzlichen Neubau geplant. In der Kindertageseinrichtung werden die Kinder aus Sterbfritz, Breunings, Sannerz und Weiperz betreut. Die Baugenehmigung für das 2,5-MillionenEuro-Projekt liegt bereits vor, wie Bürgermeister Carsten Ullrich berichtet. Durch fehlende Zusagen von Fördermitteln aus den Förderprogrammen des Bundes und des Landes Hessen verzögere sich der Baubeginn jedoch. In Züntersbach steht die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses auf dem Programm. 

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Dort fehlt es an vernünftigen Umkleidemöglichkeiten für die Einsätze im Rahmen der schwarz-weiß-Trennung.

Platz für die Fahrzeuge in der Fahrzeughalle sowie benötigten Lager- und Funktionsräumen. Für das kommende Jahr sieht die Gemeinde einen Neubau beziehungsweise eine Erweiterung des vorhandenen Feuerwehrhauses vor.

Nach Abschluss des Dorferneuerungsprogramms im Ortsteil Weichersbach im Jahr 2019 wurde die Gemeinde Sinntal mit ihren zwölf Ortsteilen in diesem Jahr als Förderschwerpunkt im neuen Dorferneuerungsprogramm anerkannt. Das neue Dorferneuerungsprogramm ist ein zentrales Zukunftsprojekt für die dortige Flächengemeinde im ländlichen Raum, so der Bürgermeister. Noch in diesem Jahr soll die rund 18-monatige Konzeptphase mit der Aufstellung des integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) starten. Danach folgt die Umsetzungs- beziehungsweise Förderphase. „Entgegen früherer DE-Maßnahmen schließt das neue Programm alle Ortsteile ein. Außer kommunalen Projekten erfolgt auch die Förderung privater Maßnahmen.“

Dank an die Vereine und Erzieherinnen

Besonders schwer getroffen hat die Krise in den vergangenen Monaten vor allem die 121 Sinntaler Verein, die sich mittlerweile bestmöglich an die vorgegebenen Regeln und Bedingungen angepasst haben. „Nichtsdestotrotz haben viele Vereine massive Einnahmeeinbußen durch den Ausfall von Veranstaltungen und nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten eines geordneten Vereinslebens zu beklagen“, sagt Carsten Ullrich. Veranstaltungen finden derzeit nicht statt, auch geplante Vorhaben wie das Literaturfestival „Leseland Hessen“ mussten für dieses Jahr abgesagt werden. „Die Vereine und Veranstalter sind sich ihrer Verantwortung sehr bewusst. Zusätzlich ist der Aufwand zur Umsetzung der Auflagen extrem hoch und ehrenamtlich kaum zu bewältigen.“ Von Normalität ist man indes noch weit entfernt: auch in der Betreuung. Dort wurden die Konzepte bestmöglich angepasst, um einen weitgehenden Normalbetrieb zu gewährleisten. Hierbei dankt der Bürgermeister vor allem den hochmotiviert arbeitenden Erzieherinnen. Dennoch ist es in der Kinderbetreuung zwischen zwei und sechs Jahren nicht möglich, auf Kontakte zu verzichten. „Bisher sind wir sehr zufrieden und hatten keinen Infektionsfall zu verzeichnen.“
 

Die kommenden Wochen und Monate bleiben abzuwarten. Die Gemeinde Sinntal war in den vergangenen Jahren trotz schwacher Finanzkraft finanziell gut aufgestellt, berichtet er. „Die mittelfristige Finanzplanung war solide auf ein moderates weiteres Wachstum ausgerichtet. Das Gewerbesteueraufkommen hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt, wenn auch nicht auf dem Niveau der Nachbarstädte.“ Für die Einkommens- sowie die Gewerbesteuer verzeichnet die Gemeinde momentan einen massiven finanziellen Einbruch. So gehen beispielsweise durch Kurzarbeit die Einkommenssteueranteile zurück. Viele Gewerbetreibende nutzten zudem die Möglichkeit zur Reduzierung der Messbeträge für die Gewerbesteuer. „Wir hoffen auf eine positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung, von der dann auch die örtlichen Unternehmen partizipieren, und, damit verbunden, auch das Steueraufkommen wieder ansteigt“, zieht er als Fazit. Aktuell gehe die Gemeinde davon aus, dass im Jahr 2021 voraussichtlich keine Gebühren- oder Steuererhöhungen vorgenommen werden. „Unser Haushalt kann unter aller Voraussicht aus unseren vorhandenen Rücklagen ausgeglichen werden.“ (jad)

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