Ausflugstipp: Naherholungsgebiet am Acisbrunnen
Stets einen Besuch oder einen kleinen Ausflug wert: der Luftkurort Schlüchtern mit seiner historischen Altstadt, die mit ihrer zauberhaften Atmosphäre zum Bummeln und Verweilen einlädt. An der ehemaligen Reichsstraße von Frankfurt nach Leipzig gelegen (Hanauer Straße/Unter den Linden/Obertorstraße/ Fuldaer Straße), ist Schlüchtern die größte Gemeinde im oberen Kinzigtal. Im Jahr 933 ging die erste urkundliche Erwähnung als „sluohderin“ in die Geschichtsbücher ein. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte Mitte des 16. Jahrhunderts. Weitere markante Eckdaten in der Historie von Schlüchtern: Von 1975 bis 1995 wurde die Altstadt saniert. Ein kleiner „Stadtrundgang“ macht deutlich, was diese Stadt und ihren liebenswerten Charme im Besonderen ausmacht. Dazu zählt natürlich auch die Gastronomie, die ein sehr vielfältiges Angebot bereithält. In und um Schlüchtern gibt es viel zu erleben und zu entdecken. Es lohnt sich, einmal an einer Stadtführung teilzunehmen, um einen Überblick zu erhalten.
Jeder Stadtteil hat seinen besonderen Reiz
Interessant ist auch die Tatsache, dass in Schlüchtern ein ehemaliges Benediktinerkloster mit baugeschichtlichen Zeugnissen von 800 bis 1585 das Stadtbild mitprägt. Unter Abt Petrus Lotichius (1534– 1567) wurde 1543 ein Gymnasium gegründet, das bis 1829 bestand. 1609 folgte die Aufhebung des Klosters durch die Grafen von Hanau. Seit 1947 dienen die alten Klostermauern als kirchenmusikalische Fortbildungsstätte und Ulrich-von-Hutten-Gymnasium (seit 1928). Eine Klosterführung ist sehr zu empfehlen. Ein weiteres markantes Bauwerk in Schlüchtern stellt sicherlich auch das Rathaus dar, das in den Jahren 1567 bis 1573 im Renaissance-Stil errichtet wurde und 1815 von Goethe gezeichnet wurde. Vor dem heutigen Haupteingang befindet sich der Stadtplatz. Nicht nur Schlüchtern selbst, sondern auch die Stadtteile haben jede Menge zu bieten. Im Stadtteil Vollmerz, circa acht Kilometer vom Zentrum entfernt, befindet sich das Schloss Ramholz mit Gutshof, Försterei und Familiengruft. Erbaut wurde es 1893 bis 1895 unter Einbeziehung des alten Huttenschlosses als eine Nachahmung der „englischen Renaissance“. Der weitläufige Schlosspark, angelegt 1893 nach Ideen des Fürsten Pückler-Muskau im Stil klassischer englischer Landschaftsgärten, ist für Besucher zugänglich, nicht jedoch das Schloss selbst. Ebenfalls im Stadtteil Vollmerz gelegen: die Ruine Burg Steckelberg. Burg Steckelberg wurde im Jahre 1388 errichtet und 1509 erneuert (heutige Mauerreste). Sie ist die Geburtsstätte des streitbaren Ritters, Humanisten und Dichters Ulrich von Hutten (1488–1522). Bekannt ist seine Schilderung des Burglebens aus dem Jahre 1518. Von der Ruine – ca. 450 m hoch gelegen–bietet sich ein schöner Blick ins Kinzigtal bis nach Schlüchtern.
Stadtplatz wird umgestaltet, Naherholungsgebiet Acisbrunnen
Aktuell wird der Stadtplatz umgebaut, um ihn attraktiver und funktionaler zu gestalten. Genauso verhält es sich aktuell mit dem Schlößchengarten und dem Stadthallenvorplatz. Aktuell tut sich einiges, vor allem auch in der Innenstadt; nach dem Abriss des Langerareal wird vieles neugestaltet – zum Beispiel das Kultur- und Begegnungszentrum in Schlüchtern. Sehr beliebt bei den Schlüchterner Bürgerinnen und Bürgern ist der Wochenmarkt, dieser findet immer dienstags von 8 bis 13 Uhr am Höbäcker Hof statt. Besonders empfehlenswert: das Naherholungsgebiet am Acisbrunnen. Dieses bietet Möglichkeiten für Jung und Alt und die ganze Familie. Hier sind ein Wildgehege, ein Spielplatz, eine Spiel- und Liegewiese mit Kneippanlage und ein Naturerlebnispfad. Außerdem hat auch die Adventure Golfanlage geöffnet. Und noch ein Tipp für die Sommermonate, in denen Abkühlung willkommen ist: Das Freibad Schlüchtern hat täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet und das Freibad Schlüchtern-Hutten hat täglich von 14 bis 20 Uhr geöffnet.
Altstadt mit Charme
Zurück zur schönen Altstadt: Die Namen Linsengasse und Ackergasse verweisen auf die Ackerbürgerstadt (Linsengasse) und die Bedeutung des Schmiedehandwerks für die Umspannstation an des „Reiches Straße“ vor der Passhöhe des Distelrasens. 1714 wurden beide Gassen als „Kreuzgasse“ bezeichnet. Das Alter der meisten Anwesen beträgt circa 250 bis 300 Jahre. Restaurierte Fachwerkhäuser und Buchenschindelfassaden vermitteln heute eine beschauliche Atmosphäre. Einen weiteren Pfeiler der Stadtgeschichte bildet die Lutherische Schule. 1698 von Lutheranern als Schule und Bethaus erbaut, handelt es sich hierbei um das einzige Barockbauwerk in Schlüchtern mit mächtigen Torpfosten aus Sandstein. Nach 1818 diente das Gebäude etwa 20 Jahre als Mädchenschule. Heute befindet es sich in Privatbesitz, gekonnt restauriert. Klostermauer und Klostertürmchen sind ebenso stadtbildprägend. Der Verlauf der Klostermauer ist in den ältesten Abbildungen der Stadt Schlüchtern (Meissner 1626, Merian 1646) und auf den Stadtplänen seit dem 17. Jahrhundert dokumentiert. Das Ecktürmchen auf der Klostermauer-Südseite wird in Erinnerung an seine Übernachtung im Kloster (28./29. Okt. 1813) auch „Napoleonstürmchen“ genannt. Auf der Kinzigbrücke vor dem ehemaligen Untertor wurde früher Gericht gehalten (Recht des Abtes). Die Evangelische Stadtkirche St. Michael, erbaut um 1100, wurde dem Erzengel Michael geweiht (Stadtwappen). (el)