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Zeichen des Gedenkens

Zeichen des Gedenkens

Herbstleuchten: Warm, erdig und leuchtend – die Farben des herbstes halten auch auf dem Friedhof Einzug. Fotos: GdF/ Margit Wild

10.10.2020

Mit Sicherheit ein gepflegtes Grab

Hinter den Friedhofsmauern herrscht Ruhe. Ruhe vor dem Lärm der Stadt und Ruhe vor all den Gedanken, die mich umtreiben. Nein, keine Stille und vor allem kein Stillstand. Ich höre den Gesang der Vögel, sehe Menschen entlang der Wege und beobachte, wie sie bunte Herbstblüher auf die Gräber pflanzen oder Kerzen anzünden. Warm, erdig und leuchtend – die Farben des Herbstes halten auch auf dem Friedhof Einzug. Besonders farbenfroh und formreich geht es dabei auf den Gräbern zu: Astern, Anemonen, Chrysanthemen, Enzian, Heide, Christrosen und Alpenveilchen sind ebenso wie Gestecke und Sträuße sichtbare Zeichen des Gedenkens, der Dankbarkeit und der Verbundenheit. Auch Ziergräser als Symbol für das Getreide oder Zierkürbisse als Stellvertreter für die vielen verschiedenen Früchte vom Feld gehören dazu. 

Friedhofsgärtner helfen bei der Grabpflege. Wer die Grabpflege vertrauensvoll in die Hände der Friedhofsgärtner legt, profitiert gleich mehrfach von deren Fachkenntnissen: „Wir suchen gezielt Pflanzen aus, die viele Wochen lang attraktiv bleiben. Es sind nämlich längst nicht alle Sorten gleich; bei der Heide gibt es große Unterschiede bezüglich der Blühreife und -dauer“, erklärt Birgit Ehlers-Ascherfeld, Friedhofsgärtnerin aus Langenhagen und Vorsitzende der Gesellschaft deutscher Friedhofsgärtner mbH. Die individuelle Gestaltung der Gräber ist aber nur ein kleiner Teil des Aufgabenspektrums der Friedhofsgärtner. „Gerne beraten wir unsere Kunden auch bei der saisonalen Auswahl von Grabschmuck, Blumen und Pflanzen. Auch die individuelle Bepflanzung von Schalen übernehmen wir gerne“, erläutert Ehlers-Ascherfeld. Zu den anfallenden Aufgaben auf dem Friedhof gehört auch das Säubern der Grabfläche sowie das Schneiden, Düngen und Gießen der Bepflanzung.
 

Der goldene Herbst auf dem Friedhof endet übrigens Anfang November, wenn die Spätblüher auf dem Grab von den in vielen Regionen typischen Winterabdeckungen bzw. von der Winterbepflanzung und dauerhaften Gestecken abgelöst werden.
 

Totengedenktage


Der November ist der Monat des Grabbesuchs. Während die Feiertage Allerheiligen und Allerseelen am 1. und 2. November ihren Ursprung im katholischen Glauben haben, stammt der Totensonntag aus der evangelischen Tradition. Er liegt stets auf dem letzten Sonntag des Kirchenjahres vor dem ersten Adventssonntag. Ergänzt werden die christlichen Gedenktage durch den seit 1952 bestehenden staatlichen Volkstrauertag, der an die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus erinnern soll und eine Woche vor dem Totensonntag begangen wird.

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