Was ist eigentlich ein Typ-2-Stecker? Und was meinen E-Autofahrer, wenn vom Frunk die Rede ist? Mit diesem E-Auto-ABC sind Sie auf der sicheren Seite.Immer mehr E-Autos sind auf unseren Straßen unterwegs und mit ihnen haben auch neue Begriffe in den Autoalltag Einzug gehalten. Das nachfolgende A bis Z greift die wichtigsten Punkte auf – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.A wie AVAS:Für alle neu zugelassenen elektrifizierten Autos gilt seit Juli 2021 eine EU-Verordnung, nach der alle neuen Elektroautos, Hybrid-Pkw oder auch Wasserstofffahrzeuge über ein akustisches Warnsystem verfügen müssen. Bei Geschwindigkeiten bis 20 km/h und beim Rückwärtsfahren wird das AVAS (Acoustic Vehicle Alerting System) automatisch aktiviert, so der ADAC.
B wie Batterie:
„Die Batterie ist ein Hochvolt-Energiespeicher und neben dem Elektromotor das Herzstück eines Elektrofahrzeugs“, sagt Vincenzo Lucà vom TÜV Süd. Bei der Batterie werden einzelne Lithium-Ionen-Zellen zu Modulen und diese dann zu Packs zusammengefasst, die möglichst tief im Fahrzeugboden sitzen.
C wie CCS-Charger:
CCS steht für Combined Charging System, ein Schnellladesystem mit Ladeleistungen von bis zu 350 kW. Der Typ-2-Stecker fürs Wechselstromladen wurde bei CCS um zwei zusätzliche Kontakte für die Gleichstromladung erweitert. Ein Auto mit CCS-Buchse lässt sich also sowohl über Gleichals auch Wechselstrom laden.
D wie doppelter Boden:
In fast allen E-Autos sitzt der Akku in einer Art doppeltem Boden. „Dort kann er am besten geschützt werden, das Gewicht ist gleichmäßig verteilt und er nimmt auch am wenigsten Platz weg“, sagt Gerrit Reichel vom Automobil-Club Verkehr (ACV).
E wie E-Kennzeichen:
Das E am Ende eines Kfz-Kennzeichens darf nur von Elektrofahrzeugen (batterieelektrisch und Brennstoffzelle) oder Plug-in-Hybriden (PHEV) genutzt werden und ist nicht verpflichtend. Je nach Gemeinde kann man damit auf Busspuren fahren, vergünstigt oder kostenlos parken oder in reglementierte Zonen einfahren.
F wie Frunk:
Die Wortschöpfung Frunk setzt sich aus „Front“ und „Trunk“ (Kofferraum) zusammen und meint den zusätzlichen Stauraum vorne, den manche reine E-Autos haben. Denn die notwendige Technik ist viel kompakter als die von Verbrennern.
G wie Geld vom Staat:
Die Anschaffung von E-Autos wird bis Ende 2025 mit dem Umweltbonus staatlich bezuschusst. Je nach Listenpreis aktuell noch bis zu 6000 Euro. Hinzu kommt der Anteil der Hersteller.
H wie Hybrid:
Ein Fahrzeug, das zwei Antriebskonzepte kombiniert, um die Vorteile der verschiedenen Technologien zu vereinen, wird als Hybrid bezeichnet. Kombiniert werden meist Verbrenner wie Benziner/Diesel und ein batterieelektrischer Antrieb.
I wie Inspektion:
Auch E-Autos müssen zur Inspektion. Vorteile: „Besonders teure Posten wie etwa der Ölwechsel fallen nicht an“, so Reichel. Auch der Bremsenverschleiß sei geringer, was die Kosten gegenüber einem vergleichbaren Verbrenner um rund ein Drittel drücke.
J wie Jahreszeit:
Der ADAC weist darauf hin, dass die Reichweite eines Stromers im Winter bis zu 30 Prozent oder im Extremfall auch noch geringer ist. Im Winter sorgen niedrige Temperaturen für einen geringeren Innenwiderstand der Batterie, wodurch weniger Energie im Speicher verfügbar ist. Dinge wie Heizung erhöhen den Verbrauch.
K wie Kilowattstunde:
Die Kilowattstunde (kWh) ist Maßeinheit für die Energie eines E-Autos. Die meisten Stromer haben Kapazitäten zwischen 30 und 60 Kilowattstunden, größere Modelle auch bis zu 100 kWh. Während bei Verbrennungsmotoren der Verbrauch in Litern pro 100 Kilometern gemessen wird, sind es bei E-Autos üblicherweise Kilowattstunden pro 100 Kilometer (kWh/100 km).
L wie Ladekabel:
Ohne Ladekabel kein Strom im Auto, entsprechend wichtig ist das Ladekabel. Das gibt es in unterschiedlichen Längen, glatt und spiralförmig sowie mit verschiedenen Querschnitten.
M wie Memory-Effekt:
Wer einen Akku häufig auflädt, obwohl er noch nicht leer ist, schadet ihm. Dieser Effekt wird als Memory-Effekt bezeichnet. Die Lithium-Ionen-Akkus in modernen E-Autos sind davon allerdings nicht betroffen.
N wie Notladekabel:
Unter einem Notladekabel für ein E-Auto wird in der Regel ein Stromanschluss für den Hausstrom bezeichnet. Ist keine Wallbox oder ein anderer Ladepunkt verfügbar, kann mit diesem Kabel an jeder 230-Volt-Steckdose Strom nachgeladen werden.
O wie One Pedal Driving:
Einige E-Autos können in vielen Situationen mit einem Fuß und allein über das Fahrpedal gefahren werden, auch als „One Pedal Driving“ bezeichnet. „Wird das Fahrpedal getreten, fährt das Auto, lässt man es los, verzögert der Wagen deutlich, anstatt auszurollen, wie man es von einem Verbrenner kennt“, sagt Matthias Vogt vom ADAC. Die Bremswirkung erfolgt hierbei nicht durch die Bremse, sondern durch den Elektromotor, der zum Stromgenerator wird. Dieser Effekt der Energierückgewinnung wird Rekuperation genannt.
P wie Parkplätze für E-Autos:
In vielen Städten und Kommunen müssen E-Autos keine Gebühren auf öffentlichen Parkplätzen bezahlen.
Q wie (THG)-Quote:
Besitzer eines E-Autos können seit Anfang 2022 die durch ihr E-Auto eingesparten CO2-Emissionen über eine Pauschale vermarkten. Über die sogenannte THG-Quote (Treibhausgasminderungsquote) etwa zwischen 250 bis 350 Euro „dazuverdienen“. Die komplette Abwicklung übernehmen Zwischenhändler.
R wie Rekuperation:
Unter Rekuperation versteht man die Fähigkeit von E-Fahrzeugen, Energie beim Verzögern zurückzugewinnen und wieder in die Batterie einzuspeisen.
S wie Schnellladen:
Schnellladesäulen ermöglichen laut TÜV Süd Ladeleistungen von aktuell bis zu 350 Kilowatt. Zum Vergleich: Eine Haushaltssteckdose schafft circa 3,5 kW und die heimische Wallbox in der Garage in der Regel 11 oder 22 kW. Allerdings muss das Fahrzeug auch technologisch dafür ausgelegt sein.
T wie Typ 2:
Der Typ 2- oder „Mennekes“- Stecker ist der Standardstecker für E-Autos und Plug-in-Hybride in Europa. Dem ACV zufolge sind nahezu alle öffentlichen Normalladesäulen mit ihm ausgestattet. Für das Schnellladen hat sich in Europa der CCS- oder Combo-Stecker durchgesetzt.
U wie Updates:
E-Autos werden mehr und mehr zu rollenden Computern. Deswegen werden viele Servicearbeiten auch über Software-Updates erledigt. Immer häufiger muss das Auto dazu nicht einmal in die Werkstatt. Über sogenannte Overthe-Air-Updates werden dann beispielsweise neue Features aufgespielt oder Fehler behoben.
V wie Versicherung:
Wer mit einem E-Autos unterwegs ist, sollte darauf achten, dass die Versicherung auch entsprechende Schäden abdeckt. „Tarife ohne Summenbegrenzungen bei Tierbiss, Kurzschluss, Akkuschäden und Entsorgungskosten bieten hier die größte finanzielle Sicherheit“, sagt Peter Bieger. „Eine Allgefahrendeckung und ein Verzicht auf den Abzug neu für alt – auch für den Akku – ergänzt die Herstellergarantie ideal“, so der Versicherungsexperte für E-Autos.
W wie Wallbox:
Die Wallbox ist eine heimische Wandladestation, sozusagen eine Ladesäule für die eigene Garage.
X wie X(Cross)-ing:
Aktuell wird bei der E-Mobilität noch vor allem über Autos, Akkugrößen und Reichweite geredet. In Zukunft aber geht es viel mehr um die Infrastruktur, das Stromnetz. So lautet zumindest die Prognose der Denkfabrik Zukunftsinstitut, die hier von Cross-Innovationen durch Elektrofahrzeuge spricht. Dann gibt es zum Beispiel intelligente spontane Auflademöglichkeiten „On-the-fly“ und vieles mehr. Und die Autos oder Fortbewegungsmittel gleiten autonom auf ihren Routen entlang.
Y wie Modell Y:
Das Modell Y ist das neueste Modell von Tesla, dem Pionier in Sachen Elektromobilität. Das Modell Y soll in dem neuen Werk bei Berlin gefertigt werden.
Z wie Zahlen zur E-Mobilität:
Die Bundesregierung will bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw auf die Straße bringen. Aktuell sind es rund 650 000. Claudius Lüder, dpa