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Wie Freigericht zu seinem Namen kam

Wie Freigericht zu seinem Namen kam

Museumsleiter Helmut Meintel bewahrt jedes Exemplar der Freigerichter Heimatblätter und unzählige weitere Dokumente über die Geschichte der Gemeinde auf.

20.09.2020

Die Sage über die Entstehung des Freigerichts

Es gibt keinen anderen Ort, an dem so viel Wissen über die Geschichte Freigerichts aufbewahrt wird wie im Somborner Heimatmuseum. Seit zwölf Jahren ist Helmut Meintel Leiter der Einrichtung. In seinem Archiv befinden sich unzählige Dokumente über die Geschichte der einzelnen Ortsteile. Zudem bewahrt Meintel jedes Exemplar der Freigerichter Heimatblätter auf, die der Heimat- und Geschichtsverein seit 1987 herausgibt. Bereits in der zweiten Ausgabe, die noch 1987 erschien, ging Karl Dudek einer spannenden Frage nach, nämlich der, wie das Freigericht eigentlich zu seinem Namen gekommen ist.   

In einem Buch von Johann Wilhelm Christian Steiner aus dem Jahr 1820 entdeckte Dudek eine Sage über die Entstehung des Freigerichts. Die ist im Laufe der Jahrhunderte entstanden und dürfte kaum einer historischen Prüfung standhalten. Dennoch ist sie ein Beleg für die tiefe Verbundenheit der Einwohner mit dem Freiheitsbegriff. Der Volkssage nach, zog Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) im Jahr 1184 von Mainz nach Gelnhausen. Dabei geriet sein Zug am Ufer eines Bächleins in Gefahr und musste sich gegen ein feindliches Heer verteidigen. Die Bauern aus der Umgebung eilen dem Kaiser zu Hilfe und retteten dessen Tross. Der Bach färbte sich mit dem Blut der Kämpfenden rot und soll vom Kaiser „Rothenbach“ getauft worden sein. Zum Dank schenkte Friedrich I. seinen Helfern die Freiheit des Landes und forderte von ihnen nicht mehr als eine kleine jährliche Abgabe an die Burg Gelnhausen.
   

Der Gedanke der Freiheit spielt auch heute noch im Leben der Kommune eine wichtige Rolle. So hatte der Kunst- und Kulturverein Kaleidoskop anlässlich des Gemeindejubiläums im Mai 2020 eine Kunstaktion auf dem Dorfplatz in Neuses geplant, die den Titel „Frei!?“ tragen sollte – eine bewusste Anspielung auf den Namen der Kommune. Vorgesehen war, dass die beiden Hanauer Holzbildhauer Reinhold Mehling und Klaus-Jürgen Guth im öffentlichen Raum und gemeinsam mit den Zuschauern Kunstwerke schaffen sollten. Das Holz sollte aus dem heimischen Wald stammen. Die Veranstaltung musste, wie so viele weitere, bedingt durch die Corona-Pandemie abgesagt werden. Dass sich die Freigerichter auch künftig kreativ betätigen werden, daran besteht allerdings kein Zweifel.
   

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