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Wie Assistenzsysteme vor Wildunfällen schützen

Wie Assistenzsysteme vor Wildunfällen schützen

Das Auto ist massiv beschädigt. Ein echtes Wildschwein oder auch ein Reh oder ein Hirsch hätten den Unfall vermutlich nicht überlebt. (Foto: ADAC)

24.04.2022

Nachtsicht-Systeme und Notbremsassistenten können die Verkehrssicherheit verbessern

Die Zahl der Wildunfälle ist in Deutschland seit Jahren auf gleichbleibend hohem Niveau. Durchschnittlich alle zwei Minuten kollidiert ein Wildtier mit einem Fahrzeug, die Gesamtzahl der Wildunfälle liegt bei jährlich 270.000. Dabei werden 2.500 Menschen verletzt, bis zu 20 kommen ums Leben. Der ADAC hat bei einem Crashtest mit einem Wildschwein-Dummy gezeigt, welche enormen Kräfte auf das Fahrzeug und die Insassen einwirken. Zudem wurde geprüft, in welchem Umfang moderne Assistenzsysteme im Fahrzeug helfen können, Wildunfälle zu verhindern. Die Kollision zwischen dem Fahrzeug und dem 180 Kilogramm schweren Keiler-Dummy fand bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h statt. Trotz des heftigen Aufpralls bleiben die Fahrzeuginsassen, in diesem Fall ein Stuntman, unverletzt. Unkontrolliertes Ausweichen mit einer Kollision gegen Baum oder Gegenverkehr kann dagegen tödlich enden.

Neben einfachen Verhaltensregeln für Autofahrer können auch moderne Assistenzsysteme die Zahl der Unfälle reduzieren oder deren Folgen mildern. Der ADAC hat im Rahmen dieses Projekts unter anderem die Wirksamkeit von Nachtsicht-Systemen untersucht. Sie erkennen mit Infrarotsensoren die Wärmestrahlung von Fußgängern oder Tieren. Dadurch können die Systeme frühzeitig warnen oder die Bremsung unterstützen.

Für den Test wurden beispielhaft zwei Fahrzeuge mit Notbremsassistent ausgewählt und deren Reaktion auf einen querenden Wildschwein-Dummy getestet. Nach Meinung des ADAC sollte die Erkennung von Wildtieren bei der Entwicklung von Notbremsassistenten mit betrachtet und integriert werden. Mit vorhandener Technik ließe sich ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten.

Bis die Assistenten wirksam integriert sind, wird es allerdings noch lange dauern. Somit bleibt die Vorsicht der Autofahrer der wichtigste Sicherheitsfaktor: Entlang von Wald- und Feldrändern sollten sie die Geschwindigkeit reduzieren. Vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung gilt es, besonders aufmerksam zu sein, weil die Tiere sich dann auf Nahrungssuche begeben und Straßen kreuzen. Wenn ein Tier am Straßenrand auftaucht, heißt es bremsen, abblenden, hupen und dann langsam weiterfahren. Unkontrollierte Ausweichmanöver sind lebensgefährlich. Sie enden nicht selten im Gegenverkehr oder an einem Baum.

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