Auch für Autostrom gilt: Vergleichen lohnt sich
Spritpreise gehören zu den Lieblingsthemen in der Frühstückspause oder für zwischendurch. Die meisten wissen, was ein Liter Diesel oder Benzin gerade kostet. Für E-Autofahrer hingegen ist das oft nicht so eindeutig. Hier wird in Cent pro Kilowattstunde (kWh) gerechnet, und die Preise schwanken zwischen 0 und rund 75 Cent. Je nachdem, ob zu Hause, an einer öffentlichen Ladesäule oder am Arbeitsplatz getankt wird und ob normal oder an einer Schnellladestation. Warum gibt es diese Unterschiede und wie finde ich den günstigsten Preis? Wer nicht die Möglichkeit hat, zu Hause Strom zu tanken, kommt an öffentlichen Ladesäulen nicht vorbei.
Während jedoch bei klassischen Tankstellen der Literpreis weithin sichtbar auf großen Tafeln abgelesen werden kann, gibt es das für Ladesäulen nicht. Hier hilft nur, die Preise selbst zu vergleichen, denn je nach Anbieter kann der Preis für die Kilowattstunde unterschiedlich sein. „Ähnlich wie bei Tankstellen lohnt es sich, dazu mehrere Anbieter-Apps zu prüfen und den für sich günstigsten Tarif zu finden", sagt Sandra Duy, Energieexpertin vom Geldratgeber „Finanztip“. Der Grund für die Preisunterschiede seien unterschiedliche Tarife und die Verträge, den ein Ladekartenanbieter mit dem örtlichen Ladesäulenbetreiber abgeschlossen habe.
Neben den Anbieter-Apps gibt es aber auch Anwendungen, die zeigen, wer an einer Ladesäule seinen Strom zu welchem Preis anbietet. „Einen schnellen Vergleich der Preise bieten Apps wie,Ladefuchs", sagt Carina Belluomo von der Fachzeitschrift „Auto, Motor und Sport". Wer die Ladekarten mehrerer Anbieter zur Verfügung habe, könne dann die günstigste Variante wählen und dabei schnell 10 bis 20 Cent pro Kilowattstunde sparen. Die Verbraucherzentrale Bundesverband hat für das langsamere Laden mit Wechselstrom (AC) durchschnittliche Preise zwischen 35 und 50 Cent pro Kilowattstunde ermittelt, bei den Schnellladern (DC) bezahlen Kunden demnach zwischen 45 und 75 Cent.
Deutliche Abweichungen jedoch seien nicht selten. Seiten wie „GoingElectric" oder ChargeFinder" bieten einen umfassenden Überblick über die Ladesäulen in Deutschland und listen auf, über welchen Anbieter dort Strom getankt werden kann. Dem ADAC zufolge gibt es inzwischen gut 72000 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Wie viel der Strom an der Ladesäule tatsächlich kostet, hängt aber auch davon ab, wie eine App genutzt wird. „Einige Anbieter haben Abo-Modelle, bei denen man für eine monatliche Grundgebühr, die meistens zwischen drei und zehn Euro liegt, noch einmal deutlich vergünstigt den Strom laden kann", sagt Sandra Duy.
Speziell wer keine Möglichkeit habe, seinen Stromer zu Hause oder am Arbeitsplatz aufzuladen, für den rechneten sich diese Abo-Modelle eher, meint die Energieexpertin. Bezahlt wird der Strom in der Regel über das Kundenkonto, indem etwa eine Kreditkarte hinterlegt ist. An vielen Ladesäulen ist inzwischen aber auch ein Ad-hoc-Laden möglich, für das kein Kundenkonto benötigt wird", sagt Duy. Dann erfolgt die Freischaltung beispielsweise über einen QR-Code oder eine SMS. Laut „Finanztip" sind die Preise für diese Ladevariante in der Vergangenheit aber oft höher gewesen. Quelle: Deutsche Presse-Agentur GmbH Copyright: dpa