Wie wird das Hochzeitsjahr 2021?
Ein rauschendes Fest mit Küsschen und Umarmungen. So oder so ähnlich stellen sich viele Paare ihre Hochzeitsparty vor – doch in der Corona-Krise scheint das undenkbar. „Da verstehe ich schon gut, wenn jemand sagt, dass er unter solchen Umständen nicht feiern möchte“, sagt Svenja Schirk. Doch genau diese Unlust zum Feiern ist für sie und ihre Kolleginnen und Kollegen ein echtes Problem – denn sie ist Hochzeitsplanerin.80 Prozent der Hochzeiten seien weggefallen – entweder, weil Paare im kleinen Kreis gefeiert und storniert haben oder weil sie verschoben haben, sagt Schirk, die auch Sprecherin im Bund Deutscher Hochzeitsplaner ist.Und 2021? Sieht es nicht viel besser aus. „Zurzeit planen wir in der Regel gar nicht – das letzte Paar, das ich für 2021 noch auf dem Zettel hatte, hat bei mir gerade storniert. Es ist einfach zu viel Unsicherheit da.“
Vielfältiger und spontaner
Auch wenn die Unsicherheit groß sei, geheiratet werde trotzdem – und auch gefeiert, sagt Susan Lippe-Bernard, Chefredakteurin von „Braut & Bräutigam“. „Hochzeiten werden 2021 vielfältiger und spontaner, das muss ja keine schlechte Sache sein.“
Grundsätzlich sei es auch schon möglich, Reservierungen für 2022 zu machen – oder zumindest mit Gastronomen und Dienstleistern zu sprechen. „Am besten ist ohnehin immer, mit der Wunsch-Location und den verschiedenen Dienstleistern einfach im Kontakt zu bleiben. Auch die haben ja keine Planungssicherheit und müssen sich immer neu auf die verändernde Situation einstellen.“
Hochzeitsplanung wie Pauschalreisen
Flexibel bleiben und Kontakt halten: Das gilt nicht nur für 2022 – sondern auch für Hochzeitspaare, die tatsächlich für 2021 eine Hochzeit planen oder geplant haben. Zum Beispiel, weil sie eigentlich 2020 groß feiern wollten. „Mit dem Heiraten ist es 2021imGrunde wiemit dem Reisen: Wer das jetzt planen will, sollte schauen, dass er so kurzfristig und flexibel wie möglich plant“, sagt Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Corona-konforme Planung ist möglich
Immerhin: Das Risiko, 2021 keinen Platz mehr zu bekommen, ist inzwischen gering. „Zwischendurch war es tatsächlich so, dass zum Beispiel die Locations für 2021 ziemlich ausgebucht waren“, sagt Hochzeitsplanerin Schirk. Das Problem gibt es jetzt nicht mehr. Besser zu den Corona-Vorsichtsmaßnahmen könnte im nächsten Jahr dann eine „Sonntagshochzeit“ passen, sagt Chefredakteurin Lippe- Bernard. Dann müsse nur noch das Wetter mitspielen: „Die meisten Brautpaare wünschen sich ohnehin eine Trauung draußen.“