Marktmeister Jakob Morkel über die Organisation, den Ablauf und vor allem die Vorfreude zum Startschuss des 73. Schelmenmarktes
Wenn es um die Organisation des Schelmenmarktes geht, ist keine Person gefragter bei den Schaustellern als Marktmeister Jakob Morkel. Seit Monaten kümmert er sich bereits gemeinsam mit seinem Team um die Abwicklung des traditionellen Volksfestes im Main-Kinzig-Kreis. Zwar findet der 73. Schelmenmarkt coronabedingt in einer abgespeckten Variante vom 6. bis 11. Oktober statt, die Vorfreude bei den Verantwortlichen ist dennoch groß. Welche Besonderheiten es für ein Volksfest in Zeiten der Pandemie zu beachten gibt, welche Regelungen beim Aufbau wichtig sind und worauf sich der Markmeister selbst am meisten freut, berichtet er im GNZ-Gespräch mit Redakteurin Svenja Denter.Lange wurde gebangt, dann die freudige Nachricht für die Gelnhäuser Bürger und Besucher der Barbarossastadt: Der 73. Schelmenmarkt findet in diesem Jahr wieder statt. Wie glücklich sind Sie über diese Entscheidung, Herr Morkel?Als junger Familienvater bin ich sehr glücklich, dass der Schelmenmarkt 2021 stattfindet. Endlich haben wir wieder die Gelegenheit, ein paar schöne Momente zu erleben. Der Schelmenmarkt ist ein Fest für alle Altersklassen. Schöne Momente in geselliger Runde können wieder erlebt werden. Mein jüngster Sohn zum Beispiel hat endlich die Möglichkeit, das erste Mal Karussell zu fahren. Diese Beispiele zeigen auf, auf was wir unter anderem in den vergangenen eineinhalb Jahren verzichten mussten.
Sie haben ja schon viel Erfahrung in der Organisation des größten Volksfestes im Main-Kinzig-Kreis gesammelt. Kann man sagen, dass Sie schon eine gewisse Routine hierbei entwickelt haben und Ihnen die Planung leichtfällt?
Die Planung in diesem Jahr ist deutlich schwieriger. Wir haben eine Vielzahl an zusätzlichen Vorgaben von übergeordneten Behörden zu erfüllen, und das ist auch richtig und wichtig.
Die Routine, welche wir uns als Team in den vergangenen Jahren – und es sind sehr viele – angeeignet haben, unterstützt uns dabei, dass es uns doch relativ einfach von der Hand geht.
Auch wenn Sie schon routiniert sind: Der 73. Schelmenmarkt steht diesmal unter einem ganz anderen Stern und anderen Vorschriften. Nachdem die Entscheidung für den Markt doch recht kurzfristig gefallen ist: Wann haben die Vorbereitungen für Sie als Marktmeister begonnen?
Die Planungen für den diesjährigen Schelmenmarkt 2021 haben nach dem nicht stattgefundenen Schelmenmarkt 2020 begonnen. Herr Ludwig von der Marktkommission zum Beispiel digitalisiert Jahr für Jahr alle Bewerbungen der Schausteller. Der Startschuss für die finalen Planungen hat mit einem persönlichen Termin beim Gesundheitsamt am 17. September begonnen, an dem Herr Ludwig und Herr Dudene ebenfalls teilgenommen haben.
Welche Schwierigkeiten und Herausforderungen stellt die Pandemie an die Organisation eines solchen Volksfestes?
Wir haben die identischen Auflagen wie andere Veranstaltungen im Land Hessen.
In der aktuellen Verordnung ist alles hervorragend erklärt und niedergeschrieben.
Wir müssen beispielsweise die Personenanzahl begrenzen und Kontrollen der Besucher durchführen, um den Impfstatus festzustellen. Ebenfalls werden wir das Festgelände einzäunen, wobei uns natürliche Grenzen, zum Beispiel die Kinzig, dies erleichtern.
Gibt es hierbei andere Volksfest-Konzepte, bei denen Sie sich etwas für den diesjährigen Schelmenmarkt abschauen konnten? Ich denke da zum Beispiel an die Frankfurter Dippemess, die im September sehr gut ankam und deren Veranstalter ein positives Fazit gezogen hat.
Wir haben hervorragende Unterstützung von befreundeten Schaustellern und vom Stadtmarketing- und Gewerbeverein Gelnhausen erhalten. Die Schausteller haben uns unter anderem mit dem Hygiene-Konzept von Bad Vilbel und Friedberg unterstützt. Hier hatten wir die Möglichkeit, einen Einblick zu bekommen, was an Arbeit auf uns zukommt. Ebenfalls unterstützen uns die Schausteller beim Aufbau der Zäune, was circa 300 Meter sein werden.
Wenn auch in einem kleineren Umfang: Worauf können sich die Besucher besonders freuen, und worauf freuen Sie persönlich sich am meisten?
Die Besucher können sich auf altbewährtes und Neues freuen. So haben wir einen Nachfolger für den Imbissplatz auf der Bleiche gefunden. Ebenfalls ist auf der Müller wiese die Familie Adler, die bereits seit dem ersten Schelmenmarkt dazugehört, mit ihrem Imbiss vertreten. Sonst steht dieser auf dem Obermarkt. Die Besucher selbst sollten sich hiervon ein Bild machen. Ich persönlich freue mich auf die offizielle Eröffnung sowie erlebnisreiche Stunden mit meiner Familie. Ebenfalls wünsche ich mir ein harmonisches Miteinander, Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme der Besucher.
Wenn es dann am kommenden Mittwoch losgeht und das erste Fahrgeschäft seine Runden dreht, ist die Arbeit für Sie dann zum Großteil erledigt oder fängt die eigentliche Arbeit dann erst an?
Das wird sich zeigen, da ja vieles anders ist. Persönlich hoffe ich sehr, dass der größte Teil der Arbeit unseres Marktteams, neben mir, Jochen Ludwig, Manfred Franz, Helmut Müller, Laurin Ludwig und Yannick Dudene, dann abgeschlossen ist. Kleinigkeiten gibt es immer zu regeln, aber das ist auch in Ordnung.