Die Vor- und Nachteile der Flächenheizung
Mit wenig Energie viel Behaglichkeit erzeugen - das können Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen. Ihre Strahlungswärme empfinden viele Menschen dazu als angenehm. Weiteres Plus: Diese sogenannten Flächenheizungen sind unsichtbar verlegt. So ist der Gestaltungsspielraum in den Zimmern größer als er bei Anlagen mit Heizkörpern ist.
Flächenheizungen geben die Wärme - anders als Heizkörper - über eine große Fläche ab. Dadurch werden die Räume gleichmäßig erwärmt und die Heizungen können oft mit geringeren Temperaturen betrieben werden.
„Die übliche Raumlufttemperatur von 22 Grad Celsius bei einem konventionell beheizten Gebäude kann durch eine Flächenheizung bei gleicher Behaglichkeit um zwei Grad Celsius reduziert werden“, sagt Axel Grimm, Geschäftsführer des Bundesverbandes Flächenheizungen und Flächenkühlungen. „Das spart etwa zwölf Prozent Energie.“
Dream-Team Wärmepumpe und Flächenheizung
Wie viel Energie sich mit einer Flächenheizung aber tatsächlich einsparen lässt, hängt wesentlich vom Aufwand ab, mit dem die Energie erzeugt wird. „Der Heizung ist es egal, woher die Wärme kommt, sie funktioniert mit jedem Energieträger“, sagt Matthias Wagnitz vom Zentralverband Heizung Sanitär Klima. „Die entscheidende Frage ist: Wie effizient kann ich die Wärme erzeugen?“
Hier liegt die Wärmepumpe als kombiniertes Niedrigtemperatursystem in der Regel vorn. Denn sie gewinnt kostenlose Wärme umweltfreundlich aus dem Erdreich oder der Umgebung. „Wärmepumpe und Flächenheizung sind ein absolutes Traumpaar für eine wirtschaftliche Heizung“, sagt Axel Grimm. Denn Flächenheizungen brauchen viel geringere Vorlauftemperaturen als Heizkörper, da der gesamte Boden als Heizfläche genutzt wird. So kommen sie mit maximal 35 Grad aus, während konventionelle Systeme mit Heizkörpern 55 bis 70 Grad benötigen.
Aber in Bestandsgebäuden lassen sich Flächenheizungen nachrüsten, wenn Platz für einen Fußboden-, Wand- oder Deckenaufbau ist. Allerdings können Flächenheizungen in Gebäuden, die weniger gut gedämmt sind, ihr Potenzial nicht voll entfalten. Dort werden meist höhere Vorlauftemperaturen benötigt, sodass die Heizung mehr Energie verbraucht. „Aber auch dort sind sie immer noch effizienter als Heizkörper“, sagt Axel Grimm.
Es gibt einen Nachteil: Flächenheizungen wird oft eine gewisse Trägheit nachgesagt. Es braucht eine längere Zeit, bis sie nach dem Einschalten die gewünschte Temperatur erreichen. Bei wärmeren Außentemperaturen und starker Sonneneinstrahlung passen sie sich nur langsam an. Mit einer Wärmepumpe können Flächenheizungen den Wohnraum auch kühlen. Zwar senken sie die Temperaturen nicht so stark wie ein Klimagerät. „Aber um zwei bis drei Grad kann man den Fußboden damit schon herunterkühlen“, sagt Matthias Wagnitz.