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Urlaub von der Pflege

Urlaub von der Pflege
01.10.2022

Viele Menschen sind im Alter auf Pflege angewiesen. Ihren Lieblingsplatz zu Hause wollen sie dennoch nicht verlassen, sondern so lange wie möglich in gewohnter Umgebung leben. Bei der überwiegenden Mehrheit sorgen pflegende Angehörige für die Versorgung. Doch auch die benötigen ab und zu eine Auszeit. Welche Lösungen gibt es für Menschen, die Urlaub von der Pflege machen wollen?

1.612 Euro pro Jahr für Verhinderungspflege

Eine Möglichkeit ist die Kurzzeitpflege. Der Pflegebedürftige wird dann für eine Zeit lang in einem Pflegeheim betreut. Soll die Pflege weiterhin zu Hause stattfinden, müssen ambulante Pflegedienste, Nachbarn oder andere Angehörige und Bekannte einspringen. Das wird Verhinderungspflege genannt. Ab Pflegegrad 2 übernimmt die Pflegeversicherung die Kosten für bis zu sechs Wochen und einer Höhe von 1.612 Euro pro Jahr. Voraussetzung ist allerdings, dass die Ersatzpfleger nicht im Haushalt mit dem Pflegebedürftigen leben. Sind sie nah mit ihm verwandt, etwa weil sie Geschwister sind, fällt der Betrag geringer aus. Wie pflegende Angehörige das Budget für die Verhinderungspflege aufteilen, bleibt ihnen überlassen. Sie müssen es aber innerhalb eines Kalenderjahres ausgeben. Viele Kassen wünschen sich zudem einen Antrag, bevor die Verhinderungspflege genutzt und das Geld ausgelegt wird.

Urlaub frühzeitig planen

Wer die Verhinderungspflege für einen wohlverdienten Urlaub nutzen möchte, sollte auf jeden Fall frühzeitig planen, insbesondere wenn ambulante Pflegedienste einspringen sollen. Experten raten, beider Pflege zu Hause auf einen Mix aus Pflegedienst und Angehörige zu setzen. Zudem müssen die Kosten genau kalkuliert werden. Denn je höher der Pflegegrad ist, desto teurer wird auch die ambulante Pflege, das Budget ist schnell ausgeschöpft. Das geht nicht selten zulasten der Urlaubstage, die sich ein pflegen der Angehöriger leisten kann. Gut, wenn dann zusätzliche Mittel vorhanden sind, mit denen das monatliche Haushaltsbudget erweitert wird. Für viele Immobilien besitzer ist die Verrentung des Eigenheims eine Möglichkeit, sich mit zusätzlichen Einnahmen im Alter die Pflege zu gönnen, die sie benötigen. Mehr Informationen dazu gibt es beispielsweise unter www.deutsche-leibrenten.de. Bei der Verrentung des Eigenheims mit einem zuverlässigen Partner haben Senioren und ihre Ehepartner oder Lebensgefährten zudem die Sicherheit, dass sie bis zum Lebensende zu Hause wohnen bleiben dürfen. (djd) 

Leben mit Demenzerkrankten

Etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leben nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft mit einer Demenz. Das bedeutet, dass kognitive Fähigkeiten wie Erinnerung, Orientierung, Urteils- und Planungsvermögen sowie soziale Fähigkeiten immer mehr verloren gehen. Für pflegende Angehörige ist das oft eine ungeheure Herausforderung, denn sie werden mit einer Vielzahl von unerwarteten, oft belastenden Verhaltensweisen konfrontiert. Die Erkrankten wiederholen stundenlang dieselbe Frage, laufen weg, erheben scheinbar unsinnige Anschuldigungen oder werden sogar aggressiv.

Fachkundige Beratung einholen

Pflegepersonen brauchen dann viel Geduld und Frustrationstoleranz – aber auch ganz praktische Tipps. Hier kann oft eine Pflegeberatung helfen. Um gefährliche Situationen oder Verlorengehen zu vermeiden, sind einige Anpassungen im Haushalt nützlich. So kann eine Abschaltautomatik am Herd Brände verhindern. Gefährliche Substanzen, Medikamente und Geräte sollten immer weggeschlossen werden. Um Stürze beim nächtlichen Umherwandern zu vermeiden, lassen sich wichtige Wege mit Bewegungsmeldern oder Nachtlichtern ausstatten. Außerdem helfen Piktogramme oder Bilder bei der Orientierung. Demenzerkrankte, die zum Weglaufen neigen, sollten immer Namensschilder in der Kleidung sowie Zettel mit Adresse und Handynummer der Angehörigen in den Taschen haben. (djd)

  

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