Erinnerungsschmuck als Begleiter in schwierigen Zeiten
Trauer ist eine persönliche Reaktion auf Verlust. Jeder erlebt sie anders, und oft fühlen sich Trauernde von ihrer Umgebung, ihren Freunden, missverstanden. Psychotherapeutische Konzepte können in dieser Situation helfen. Verena Kast, Ehrenpräsidentin der Internationalen Gesellschaft für Tiefenpsychologie, hat vier Trauerphasen identifiziert:
1. Nicht-wahrhaben-Wollen: Der Schock nach dem Tod des geliebten Menschen und eine Verleugnung des Geschehens prägen häufig diese Phase.
2. Aufbrechende Emotionen: Schmerz, Wut und Angst brechen sich bei den Trauernden Bahn, begleitet von existenziellen Fragen wie: “Was soll aus mir werden?“
3. Suchen und Sichtrennen: Trauernde suchen nach dem Verstorbenen in Erinnerungen, was dazu führen kann, dass sie verzweifeln. Eva Deppe von Pur Solutions erklärt: „Trauernde Menschen möchten Momente in sich wachrufen. Erinnerungsschmuck ist aus meiner Sicht wie eine Brücke in der Trauer. Er kann dabei helfen, sich Erinnerungen immer wieder ganz bewusst zu machen.“ Ihr Unternehmen stellt in Nettetal am Niederrhein Trauerschmuck her. Das sind Schmuckstücke, in die in einer unsichtbaren Kammer Haare, Blüten oder Asche des Verstorbenen eingeschlossen werden. Eine weitere Möglichkeit, persönliche Erinnerungen unauffällig mit sich zu tragen, ist eine kleine Platte, die Arm oder Hals schmückt. Darauf befindet sich der mit einem Laser aufgetragene Fingerabdruck des Verstorbenen. Eva Deppe: „Wenn ein Fingerabdruck in den Erinnerungsschmuck eingraviert ist und man darüber fühlt, wird er haptisch anders wahrgenommen. Der Schmuck ist also zum einen eine Erinnerungsstütze, zum anderen hat man im übertragenen Sinne einen Teil des Verstorbenen immer nah bei sich.“
4. Neuer Selbst- und Weltbezug: Nach der Trauer findet man zu innerem Frieden und erkennt, dass das Leben weitergeht, mit dem Verstorbenen in Gedanken und Erinnerungen. Mit der Zeit können wieder neue Pläne geschmiedet werden.
(DJD)