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Schlechte Rahmenbedingungen fordern Kfz-Betriebe heraus

10.12.2022

Das zu Ende gehende Jahr 2022 hat auch dem Kraftfahrzeuggewerbe Rahmenbedingungen beschert, die zum großen Teil gar nicht beeinflussbar sind. Das allgemeine Konsumklima hat sich im Jahresverlauf auch wegen der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und den damit einhergehenden Preissteigerungen verschlechtert.

„Wir haben mit Inflation und einer extrem kostenintensiven Energieversorgung zu kämpfen", sagt Obermeister Bernd Paczarkowski.

„Der Autohandel leidet massiv unter den extrem niedrigen Pkw-Neuzulassungen. Wir stehen diesbezüglich vor dem schwächsten Autojahr seit der Wende." Hauptgründe dafür seien die Probleme in der Fahrzeugproduktion durch gestörte Lieferketten, nach wie vor auch beeinträchtigt durch die Corona-Pandemie und die Null-Covid-Strategie in China.

Laut Obermeister Bernd Paczarkowski zeige auch das Geschäft mit Gebrauchtwagen starke Bremsspuren. „Weil die Verfügbarkeit der Neuwagen deutlich eingeschränkt ist, greifen die Kunden vielfach zu jungen Gebrauchtwagen." Der Zufluss dieser Fahrzeuge stagniere jedoch, da der Markt nicht ausreichend mit Leasingfahrzeugen und Mietwagen versorgt werde.

„Was uns im Kfz-Gewerbe aktuell positiv stimmt, ist das Werkstattgeschäft. Hier sind wir wieder auf dem Vorkrisenniveau von 2019 angekommen", so Obermeister Bernd Paczarkowski. „Die Menschen fahren ihre Fahrzeuge länger. Das Pkw-Durchschnittsalter liegt inzwischen bei zehn Jahren. Und je älter ein Fahrzeug, desto mehr Wartung und Reparatur ist notwendig." Ein weiterer Grund zur Sorge ist laut Obermeister Bernd Paczarkowski die Verunsicherung der Menschen durch die angekündigten Änderungen bei der Förderung von E-Fahrzeugen. „Das reduzierte Fördervolumen mit einer Deckelung auf 2,5 Milliarden Euro sowie das Absenken der Förderschwelle im Laufe des Jahres 2023 wird viele Kunden abschrecken, jetzt noch ein E-Fahrzeug zu bestellen", befürchtet Obermeister Bernd Paczarkowski. „Denn bei den aktuellen Lieferzeiten von oft 12 Monaten und länger weiß ich als Kundin oder Kunde ja gar nicht genau, wie hoch mein Prämienanspruch ist und ob ich überhaupt noch in den Genuss einer Prämie komme. Da ist zwischen 4.500 Euro und Null alles möglich." Weil außerdem die Förderung von Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen ab dem kommenden Jahr gestrichen werde, drohe diese Fahrzeugkategorie komplett zu verschwinden. Zurzeit seien das rund 25 Prozent des Bestands an E-Fahrzeugen.

„Uns allen ist klar, dass wir einen starken Schub in Richtung CO₂-neutraler Antriebsformen benötigen", so Obermeister Bernd Paczarkowski. Die Europäische Union verstehe sich hier als Treiber, setze hohe Hürden mit Flottengrenzwerten, die zurzeit nur mit E-Fahrzeugen erreicht werden könnten. Ganzheitlich CO₂-neutral sei diese Antriebsart jedoch nur, wenn der dafür benötigte Strom grün sei und bereits die Fahrzeugproduktion klimaneutral gestaltet werden könne.

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