O Tannenbaum: Welcher Weihnachtsbaum am besten zu mir passt
Ein Christbaum gehört zu Weihnachten wie die Eiersuche zu Ostern. Jede Familie schmückt ihren Tannenbaum individuell – der Baum selbst aber ist in vielen Wohnungen von derselben Sorte: Die meisten Deutschen setzen auf Nordmanntannen.
Und das hat seinen Grund: „Eine Nordmanntanne bringt alles mit, was den Weihnachtsbaum ausmacht“, sagt Eberhard Hennecke, Vorsitzender der Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger im Gartenbauverband Nordrhein-Westfalen. „Sie hat neben der schlanken, pyramidalen – also idealen – Wuchsform eine ausgeprägt grüne Farbe sowie eine gute Nadelhaltbarkeit.“
Auch bei der Haltbarkeit insgesamt kann die Nordmanntanne punkten. „Sie übersteht ohne Probleme die Weihnachtszeit, auch wenn man sie schon zwei, drei Wochen vor Weihnachten aufstellt“, sagt Saskia Blümel, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland. „Die Nadeln piksen nicht, was natürlich das Schmücken angenehm macht, vor allem für Kinder.“
Auch bei den Erzeugern ist die Nordmanntanne beliebt: „Sie ist eine gut produzierbare Art“, sagt Hennecke, der einen Betrieb im Sauerland hat. Er benennt aber auch ihr einziges Manko: „Den Duft, den man sich vom Baum im Wohnzimmer wünscht, den gibt sie leider nicht her.“
Wer es duftend mag, setzt auf Blaufichte
Den typischen Tannenduft bietet dagegen die Blaufichte, auch Blautanne genannt, erklärt Blümel. Auch Nobilistanne oder Rotfichte sind Alternativen. Die Nadeln von Blau- und Rotfichte piksen jedoch.
Die Blautanne ist noch recht gut zu bekommen, ihr Marktanteil liegt laut Blümel in Deutschland bei rund 15 Prozent. Preislich rangiert sie – wie die Rotfichte – etwas unterhalb der Nordmanntanne.
Nach einer Nobilistanne, die auch als Edeltanne bekannt ist, muss der Verbraucher dagegen womöglich länger suchen. „Sie ist sehr schwer zu produzieren“, sagt Hennecke. „Aus ihr wird meist nur Tannengrün gemacht. Man kennt sie vor allem von Adventskränzen.“ Als ganzer Baum liegt die Nobilistanne geringfügig höher im Preis als die Nordmanntanne: „Bei einem Zwei-Meter-Baum sind das etwa drei, vier Euro“, sagt Hennecke. „Aber sie ist eben nicht überall zu bekommen.“
Direkt beim Erzeuger kaufen
Genau das lässt viele dann doch beim Klassiker Nordmanntanne bleiben. Die gibt es in jedem Baumarkt. Wer etwas anderes möchte, sollte zu einem Stand gehen, an dem der Erzeuger direkt verkauft, rät Blümel. „Oder direkt auf dessen Hof.“ Auch Hennecke rät zu Gärtnereien oder zum qualifizierten Einzelhandel im Straßenbeziehungsweise Standverkauf: „Der bietet häufig auch alternative Sorten an.“
Mancher meint, dem Baum etwas Gutes zu tun, wenn er ihn im Topf kauft und nach den Feiertagen im Garten wieder einpflanzt. Das, gelingt in der Regel aber nicht, weiß Hennecke. Denn der herkömmliche Topf, der mit Baum angeboten wird, sei nur ein Frischhalteballen. Die Wurzel, die tief in die Erde reicht, wird vor dem Umzug in den Topf einfach gekappt. "Das bedeutet eine Verlängerung der Haltbarkeit, aber ein An- und Weiterwachsen ist in den seltensten Fällen gegeben“, so Hennecke. dpa
Weniger Verpackungsmüll
So packt man Geschenke nachhaltig ein
Kein Weihnachten ohne Geschenke. Und keine Geschenke ohne Verpackung. Der große Stapel Müll, der sich in vielen Wohnzimmern nach der Bescherung aufstaut, treibt so manches schlechte Gewissen an. Nächstes Jahr machen wir es anders, ganz sicher. Aber dann?
Machen wir uns nichts vor: So mancher gut gemeinte Tipp fürs nachhaltige Einpacken sieht einfach nicht schön aus. Alte Zeitungen und Werbeblätter als Geschenkpapier wiederverwerten? Schuhkartons umfunktionieren? Geht das auch in schön?
Das geht. Es kommt ja nicht allein auf ein schönes, knisterndes Papier an, sondern auf den Gesamteindruck mit Schleife und Co. Und diese lässt sich zum Beispiel durch Blumen, Grün und Früchte aus dem eigenen Garten oder vom Balkon ersetzen. Dadurch wirkt sogar das Zeitungspapier schön.
Blumen und Zweige statt Plastik-Schleife
Bloggerin Katharina Funk verziert ihre Geschenke mit Tannengrün, Hagebutten und Ilex oder kleinen Sträußen aus getrockneten Blumen wie Strohblume, Strandflieder, Distel oder Skabiose. Weniger ist dabei mehr: „Drei finde ich eine schöne Anzahl und eine gute Größe", sagt die Hobby-Floristin. Sie gehört der Slowflower-Bewegung an, ein Zusammenschluss von Floristen und Gärtnern für eine nachhaltigere Schnittblumenproduktion. Die kurzstieligen Blumen umwickelt Funk zunächst etwa zwei Zentimeter breit mit Blumendraht, um die Blüten zu stabilisieren. Der Draht wird dann mit Bast verdeckt. Ihr Tipp: „Lassen Sie ein Stück Band übrig, aus dem Sie später eine Schleife binden können." Aber natürlich muss man nicht auf alles verzichten: Die üblichen Stoffbänder und -schleifen sind eine nachhaltige Verpackung, denn sie lassen sich viele Male wiederverwerten. Die Falten werden geglättet, die Bänder über Kartons von leeren Küchenrollen gewickelt und so bis zum nächsten Verpacken aufbewahrt.
Idee für Kinder: Papier mit Kartoffeldruck
Verzichten sollte man beim Schenken vor allem auf beschichtetes Schmuckpapier, denn es kann nicht wie Altpapier recycelt werden. Alternative Papiere und auch Stoffe als Verpackungen lassen sich mit etwas Bastelei verschönern: Man bemalt sie, nutzt Kartoffeldruck oder - etwas aufwendiger - den Linoldruck.
Japanische Tradition: Schöner in Stoff einpacken
Eine weitere Idee zum Einpacken stammt aus Japan: Furoshiki. Das heißt übersetzt „Badetuch". Einst wurde das Tuch durch eine Falttechnik zum Beutel, um darin die Kleidung zu transportieren. Heute wird die Knüpftechnik gerne zum Einpacken von Geschenken verwendet, da sie schöner, aber auch aufwendiger ist, als einfach nur ein Tuch zum Beutel zu knoten. Anleitungen zeigt zum Beispiel das Japanische Umweltministerium online. Die Idee eignet sich übrigens besonders dann, wenn man auch das Tuch, einen Schal oder Ähnliches gleich mitverschenkt – also die Verpackung selbst zum Geschenk wird.
Ungewöhnliche Verpackungen suchen
Nahezu alle Geschenke werden in Papier oder Folie verschenkt - spricht Sie das noch an? Wie wäre es denn zum Beispiel, wenn man Ihnen stattdessen eine kleine Walnuss mit einer Schleife drumherum überreicht? Sind Sie nun besonders neugierig? Eine Idee aus Online-Kreativportalen lautet, in den leeren Schalen etwa ein kleines Schmuckstück zu verstauen und diese zuzukleben.
Oder suchen Sie schöne alte Vintage-Dosen auf Flohmärkten: Die eignen sich als Verpackung, und der Beschenkte erhält noch einen schönen Lagerort - zum Beispiel für sein Kaffeepulver als Extra. Und wie wäre es, ausgerechnet die berüchtigten Socken als Weihnachtsgeschenk zu schenken - sie aber dieses Mal als Verpackung für das eigentliche Geschenk zu nutzen?