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Ostern als Gradmesser?

Ostern als Gradmesser?

Wenn im Frühling alle auf einmal wollen: Ohne einen Termin in der Werkstatt kann sich der Reifenwechsel verzögern. Foto: Robert Günther/dpa-mag

02.03.2024

Der richtige Zeitpunkt zum Reifenwechsel

Die ewige Debatte, wenn es um den Reifenwechsel geht: Wann soll ich es machen oder machen lassen? Einige Autofahrer vertrauen beim Wechsel der Reifen auf die alte „O-bis-O-Regel“: Winterreifen werden von Oktober bis Ostern gefahren.

„Doch die Witterungslage kann diese Grenzen durchaus überschreiten, zumal Ostern ja kein fixer Termin ist“, sagt ADAC-Sprecherin Katja Legner. Und in Deutschland gilt die sogenannte „situative Winterreifenpflicht“.

Das heißt, man müsse bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte auch mit Winterreifen unterwegs sein, erklärt die Expertin.

Und auch in unseren Breitengraden ist von Oktober bis in den April Schneefall durchaus möglich. In diesem Zeitraum sind auch Temperaturen um den Gefrierpunkt keine Seltenheit.

Bei sinkenden Temperaturen aufpassen

„Man kann sich an Ostern schon entlanghangeln, aber mehr auch nicht“, sagt Vincenzo Lucà vom TÜV Süd. Wenn die Temperaturen nachts nicht mehr dauerhaft unter 5 Grad sinken, könne man den Wechsel in Angriff nehmen. „Wer aber noch mal auf Nummer sicher gehen will, wartet dann trotzdem noch ein bisschen“, sagt Lucà. Denn die Wetterverhältnisse können sich zu Ostern durchaus ändern.

Und wann endet die Sommerreifensaison? Die Sommerbereifung wird heikel, wenn wieder die 3-Grad-Grenze erreicht wird. Dann können Autos schon Eisglätte melden. „Bei diesen Temperaturen kann es tatsächlich zu Schneefall kommen - auch wenn der nicht liegen bleibt“, sagt Lucà. Daher empfiehlt sich: Sieht man schon ein bisschen Schneematsch, sollte man mit Sommerreifen nicht mehr fahren.

Die „O-bis-O-Regel“ hat daher als Faustformel durchaus ihre Berechtigung, dient aber eher zur Orientierung. Ein striktes Festhalten daran und ein verfrühter Reifenwechsel können also im Zweifel dazu führen, dass der Wagen stehen gelassen werden muss.

Ganzjahresreifen - eine gute Universallösung?

Wer den Aufwand nicht zweimal jährlich haben will, kann beim Reifenneukauf über eine Alternative nachdenken: „Ganzjahresreifen können dann eine Lösung sein, wenn man im Zweifel sein Auto stehen lassen und auf Alternativen ausweichen kann“, sagt Katja Legner. Sie müssen das „Alpine“-Symbol ein Berg-Piktogramm mit Schneeflocke - aufweisen, um auch als Winterreifen zu gelten.

Der Ganzjahresreifen ist aber ein Kompromiss. Sommer- und Winterreifen sind für ihre jeweiligen Jahreszeiten die Spezialisten und haben dort ihre Stärken. Der Ganzjahresreifen versucht stattdessen einen Spagat. Er macht vieles richtig, aber auch nicht alles im Vergleich zu den Spezialisten. Echte Saisonreifen weisen immer bessere Fahrsicherheitseigenschaften auf, betont Legner.

Der Ganzjahresreifen lohnt sich laut Lucà für Menschen, die nur in der Stadt und nicht im Gebirge fahren, keine hohen Geschwindigkeiten erreichen oder keine langen Wege zurücklegen.

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