Gäste freuen sich auf Blasmusik und einen "Freigerichter Abend“ sowie auf Partyband "Ohlala“ aus München
Eigentlich wollten die Mitglieder des Musikvereins Bernbach 1921 das 100-jährige Bestehen ihres Vereins schon vor zwei Jahren feiern. Doch bekanntlich machte die Corona-Epidemie die Planungen zunichte. Doch nun kann der Traditionsverein bei den Vorbereitungen auf das nachzuholende Jubiläumsfest vom 14. bis 16. Juli wieder aus dem Vollen schöpfen. „Wir freuen uns, dass wir unser Jubiläum mit Freunden aus nah und fern nachfeiern können“, sagt Marco Hüller, Vorsitzender des Musikvereins 1921 Bernbach. Gefeiert wird von Freitag bis Sonntag auf dem Festplatz in Bernbach mit einem Rahmenprogramm, das einem solchen Anlass gerecht wird und unterschiedliche Musikrichtungen in den Mittelpunkt stellt. Während sich die Gäste am Sonntagabend auf Blasmusik und einen „Freigerichter Abend“ freuen können, zieht dagegen am Freitagabend die Partyband „Ohlala“ aus München alle Register. Am Samstag erobern „Paul has left“ und „Free Judgement“ mit Rhythm & Brass die Bühne
Viele Hürden gemeinsam genommen
Wie der Blick in die Vereinsgeschichte zeigt, hat der Verein in seiner langen Geschichte schon so manche Unwägbarkeit meistern und nach Lösungen suchen müssen. Schon kurz nachdem neun junge Leute im Jahr 1921 den Musikverein „Fidelio“ Bernbach gegründet hatten, mussten sie so manches Opfer bringen, um Instrumente und Noten zu beschaffen sowie den Dirigenten bezahlen zu können. Der junge Willi Trageser spielte dabei eine zentrale Rolle, die Vereinsmitglieder auf die Gemeinschaft einzuschwören, sodass 1923 das erste erfolgreiche Konzert gegeben werden konnte. 1924 konnte ein weiterer Wendepunkt in der Geschichte verzeichnet werden, als sich der noch junge Verein mit dem Gesangverein „Teutonia“ Bernbach zusammenschloss. Begründet wurde diese Fusion, die allerdings nicht von längerer Dauer sein sollte, unter anderem in der kostspieligen Verpflichtung des Dirigenten Wilhelm Spielmann. Kurz danach stürzte der junge Verein in eine Krise und der Musikbetrieb kam aufgrund des Zweiten Weltkrieges zum Erliegen, wurde jedoch 1946 erneut aus der Taufe gehoben. Weitere Meilensteine: Zur Rettung des Vereins schließt sich der Musikverein 1957 mit der Freiwilligen Feuerwehr zur „Vereinigung Freiwillige Feuerwehr und Musikverein Bernbach“ zusammen; 1959 wird eine Jugendkapelle mit 20 Jugendlichen gegründet
Der musikalische Schwerpunkt des Vereins wird in den 1970er-Jahren auf Egerländer und Böhmische Blasmusik gelegt.
Taktstock geht in jüngere Hände über
Der Musikverein tritt regelmäßig bei großen Veranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet auf. Nach 14-jähriger musikalischer Leitung durch Emil Hetzer gibt dieser 1981 den Taktstock an den jungen, nicht einmal 30-jährigen Manfred Ifland aus Lützelhausen ab. Unter dessen Leitung kommt neuer Schwung in den Verein. Der Musikverein Bernbach nimmt 1983 an der deutsch-amerikanischen Freundschaftsparade in Wiesbaden teil. Im gleichen Jahr übernimmt Franz-Josef Dunstheimer das Amt des Vorsitzenden von Heiner Noll, der nach insgesamt 13 Jahren abtritt. Ab 1987 muss der Musikverein seinen Probenraum im alten Bürgermeisteramt am Dalles räumen und erhält später den Zuschlag zur Nutzung des ehemaligen Feuerwehrraumes am Dalles. 1990 ist für die Jugendarbeit im Verein ein besonderes Jahr: Wolfgang Rack wird neuer Verantwortlicher für die Ausbildung der Jungmusiker. 2001 kündigt dann Manfred Ifland, der beim Jubiläumskonzert für 20 Jahre Dirigententätigkeit in Bernbach geehrt wurde, seinen Rückzug vom Dirigentenpult an. Sein Nachfolger wird der studierte Klarinettist Karsten Meier aus Horbach. Auch im Vorstand gab es einen Wechsel: Wolfgang Tiede tritt zurück; die Vereinsführung übernimmt erstmals ein Trio bestehend aus Marco Hüller, Wolfgang Rack und Monika Schum. Im geschäftsführenden Vorstand gab es 2015 eine deutliche Verjüngung, da hier mit Wolfgang Rack als Vorsitzendem und Josef Aul als langjährigem Kassierer zwei „alte Hasen“ ihre Jobs zur Verfügung stellten.
Das Vorstandstrio wurde mit Daniel Rack familienintern vervollständigt, als neuer Kassierer fungiert seitdem Oliver Trageser, der als Steuerberater geradezu prädestiniert für diese Aufgabe ist. Musikalisch gab es neben vielen Auftritten und Konzerten in den vergangenen Jahren zwei herausragende Termine. Das Kirchenkonzert 2016 gemeinsam mit dem Gesangverein „Harmonie“, bei dem rund um den Altar in der St.-Bartholomäus-Kirche ca. 100 Musiker und Sänger vereint waren, haben sicher noch viele in Erinnerung. Genauso wie das Konzert in der Freigerichthalle 2018, bei dem das Stammorchester mit dem Sänger Andy Fischer unter dem Motto „Blasmusik mal anders“ das Publikum begeisterte. Nun hofft man, mit dem Jubiläumsfest ein weiteres Erfolgskapitel in der Vereinsgeschichte aufschlagen zu können. Tickets für die kostenpflichtigen Veranstaltungstage Freitag und Samstag sind im Vorverkauf über die Homepage des Vereins unter www.mv-bernbach.de erhältlich.