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Kerblaibchen hängt, Kerbbaum folgt

 Kerblaibchen hängt, Kerbbaum folgt
19.08.2025

Von Freitag bis Dienstag herrscht Ausnahmezustand in Bieber. Die Voraussetzungen für das Gelingen der Kerb wurden bereits geschaffen.

Auftakt der Bieberer Kerb ist am Freitag, 8. August, mit dem Spiel Germania Bieber gegen Germania Rothenbergen und dem Einläuten der Kerb mit DJ Nils im Kerbzelt. Nach dem Aufstellen des Kerbaums am Samstag heizen die Würzbuam im Kerbzelt ein. Am Kerbsonntag steht um 11 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst im Kerbzelt an, um 13.30 Uhr wird das Kerbmädchen abgeholt und nach der Kerbrede spielt der Musikverein Wolf auf. Der Kerbmontag steht ganz im Zeichen des Frühschoppens mit den Herzberg Musikanten und ab 18.30 Uhr ist Kerbstimmung mit den Fischbörner Buben angesagt. Am Kerbdienstag wird um 18.30 Uhr schon wieder der Kerbbaum umgelegt – mit anschließendem Kerbausklang im Bieberer Stollen. 

Die Voraussetzungen für das Gelingen der Kerb wurden bereits geschaffen – mit dem Aufhängen des Kerblaibchens! Doch bis das symbolträchtige Tuch an der Scheune hing, mussten die Bieberer einige Hürden meistern. Denn: Die Kerbburschen waren nicht da. Kerbmädchen Pia Kaufmann saß mutterseelenalleine da, ausgerechnet, wo jetzt der langjährige Zeremonienmeister Heiko Rieth, zurück aus seiner Kerbauszeit, die Amtsgeschäfte wieder aufnehmen will. Aufklärung kam von Meinhard Meister vom Kerbkomitee des Sportvereins Germania Bieber: Die Kerbmannschaft befinde sich in Bulgarien am Goldstrand und habe ein Grußwort geschickt. Wenigstens das. Die Bieberer Kerb, die bekanntlich von Traditionen lebt, wird auch dieses Trauerspiel überleben, da gab es schon ganz andere Probleme. 

Die Frage des Tages: Wer hängt jetzt das Kerblaibchen auf? Mit Niklas Beck, Ex-Kerbbursch und mit knapp unter 30 ältester Scherzkerbbursche, wurde schließlich ein perfekter Kerblaibchenaufhänger gefunden.

Eine große Schar Kerbbegeisterter hatte sich im „Blauen Land“ bei blauem Himmel am alten Kerbbaumsloch eingefunden und bevölkerte die umliegenden Höfe. Klar, was ein echter Kerbnarr ist, darf bei der alten Tradition nicht fehlen. Seit undenkbaren Zeiten verkündet das bunt geschmückte Schild vierzehn Tage vor dem großen Ereignis „Hoch lebe die Kerb“. 

Bis das Schild jedoch an seinen angestammten Platz verfrachtet wurde, dauerte es noch ein Weilchen. Erst einmal musste die Kerbmusik ordentlich loslegen. Auf dem Notenständer lag der „Böhmische Klang“, der jetzt durchs Blaue Land geblasen wurde. Als alter Hase hatte Niklas keine Probleme, die Leiter raufzuklettern und das Schild aufzuhängen. Und dann ließ er zum ersten Mal mit dem alten Spruch die Kerb heraus. „Die Bieberer Kerb, es blaue Land, de Bitzeberch, es Kerbmaddje, die Kerbmodder, de Kerbvodder un alles wos drem un dro hängt, lebe Hivat hoch!“

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