So finden Eltern passende Geschenke zu Weihnachten
Wer Weihnachten mit Kindern feiert, möchte vor allem eins: mit den Geschenken ins Schwarze treffen. Das ist aber leichter gesagt als getan. Zum einen gibt es eine riesige Auswahl. Zum anderen sind vor allem kleine Kinder oft unberechenbar. Was den Eltern als Knallergeschenk erscheint, liegt am Ende nur in der Ecke. Klar ist: Danebenliegen kann man mit einem geschenkten Spielzeug immer, das passiert. Etwas leichter wird es vielleicht, wenn man sich vor Augen führt, was Spielen für Kinder bedeutet: „Das Kind erobert sich die Welt und erforscht die Funktion der Gegenstände“, erklärt Psychologe und Psychotherapeut Andreas Engel von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke). „Viele Spielzeuge wie Kinderküchen, Autos oder Puppen sind deshalb die Welt im Kleinen.“
Eltern als Orientierung
„Beim passenden Spielzeug kommt es auch auf das Alter an“, sagt Diplom-Psychologin Prof. Fabienne Becker-Stoll, Direktorin des bayerischen Staatsinstitutes für Frühpädagogik. Kleine Kinder unter einem Jahr orientieren sich vor allem an ihren Bindungspersonen – den Eltern. „Spielzeug ist dann für Kinder interessant, wenn sie damit nachmachen und erkunden können, was ihre Eltern machen“, erklärt Becker-Stoll. „Etwas einfacher wird es, wenn das Kind schon Spielzeug hat, das ihm gefällt. Dann kann man sich an den Themen orientieren, die das Kind spannend findet“, erklärt Ingetraud Palm-Walter von der Initiative „spiel gut“. Mag das Kind etwa Baufahrzeuge, muss man nicht den fünften Miniatur-Bagger schenken. Stattdessen nimmt man das Thema auf und schenkt vielleicht ein Buch oder ein Puzzle mit Baggern, rät die Expertin. Gesellschaftsspiele – auch wenn sie möglicherweise das Thema treffen, das Kinder gerade interessiert – sind für Kinder unter drei Jahren noch nichts.
Beim richtigen Geschenk kommt es aber nicht nur auf das Was sondern auch auf das Wie an. „In den ersten drei Lebensjahren haben Kinder mehr Freude, wenn sie Spielzeuge gemeinsam mit den Eltern bespielen können“, sagt Becker-Stoll. Eltern sollten sich also nicht nur viel Mühe bei der Auswahl des Geschenks geben, sondern sich Zeit nehmen und Freude daran haben, mit dem Nachwuchs gemeinsam damit zu spielen.
Nicht überfordern
Grundsätzlich gilt: „Weniger ist mehr“, sagt Becker-Stoll. Ein mit Spielzeug vollgestopftes Kinderzimmer überfordere eher, als dass es Freude macht. Das sollten Eltern auch bei den Weihnachtseinkäufen beachten. „Man kann ein Kind an Weihnachten nicht mit Tonnen von Spielsachen zuschütten und es dann damit alleine lassen.“ Dann brauche man sich nicht zu wundern, dass es keine Freude daran hat. „Es geht nicht sofort, dass ein Kind Spaß an Spielzeug hat, den muss man beim gemeinsamen Spielen vermitteln.“