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Ins Elektrozeitalter durchstarten

Ins Elektrozeitalter durchstarten

Elektromobilität boomt. Damit stellt sich allerdings auch die Frage, wo E-Autos aufgeladen werden können. Ein Solarcarport kann umweltfreundliche Energie frei Haus liefern. Foto: djd/www.solarcarporte.de

27.05.2023

Umweltfreundlichen Strom mit einem Solarcarport gewinnen

Elektromobilität boomt und eilt förmlich von einem Rekord zum nächsten. 470.559 Pkw mit reinem Elektroantrieb wurden 2022 in Deutschland neu zugelassen, das bedeutet laut Statista einen Bestwert. Zum Vergleich: 2021 gingen knapp 356.000 Stromer neu an den Start. Experten gehen davon aus, dass sich der Trend weiter fortsetzen wird. Damit stellt sich für jeden E-Autobesitzer die Frage, wo und mit welcher Energie das neue Fahrzeug versorgt werden soll. Am bequemsten ist es für die meisten, zu Hause eine Wallbox installieren zu lassen, die über Nacht wieder für volle Batterien des Elektroautos sorgt. Wer dabei geringe Kosten mit einer guten Ökobilanz kombinieren will, kann den Solarstrom selbst gewinnen.

Frische Energie vom Dach

Als Faustregel gilt: Elektroautos sind dann besonders umweltfreundlich und weisen eine sehr gute Emissionsbilanz auf, wenn sie auch mit grünem Strom aus regenerativen Energiequellen betrieben werden. Eigene Solarmodule bieten sich dafür an, sie liefern Energie frei Haus und machen zudem unabhängiger von den öffentlichen Versorgungsnetzen sowie zukünftigen Preissteigerungen. Als passende Fläche für das private Ökokraftwerk eignet sich zum Beispiel das Carportdach. Verschiedene Anbieter stellen dazu bewährte Systemlösungen aus deutscher Fertigung mit Hochleistungssolarzellen zur Verfügung. Die Größe und auch Farbe der Konstruktion werden jeweils individuell geplant. Schon das übliche Tageslicht reicht zur Stromerzeugung aus auch bei bedecktem Himmel. Bis zu 150 kWh kostenfreie Energie lassen sich somit pro Jahr und pro Quadratmeter Dachfläche gewinnen - entweder zur direkten Nutzung im Haushalt, zum Aufladen des E-Autos und auch zum Zwischenpuffern in Stromspeichern.

Solarcarport mit doppeltem Nutzen

Auf diese Weise bietet der neue Solarcarport gleich einen doppelten Nutzen: Er gewinnt Ökostrom und schützt gleichzeitig das darunter abgestellte Fahrzeug vor den Launen der Witterung. Die selbst erzeugte und genutzte Energie reduziert den Bezug aus den öffentlichen Netzen, sodass sich die Anlage durch eingesparte Stromkosten mit der Zeit von allein bezahlt macht. Wer den Solarertrag am Eigenheim weiter steigern will, kann dieselbe Technik ebenso für Terrassendächer, Balkonverkleidungen Zäune mit Solarelementen verwenden. oder (djd)

Studie: Geringe Modellvielfalt bremst E-Mobilität bei Firmenwagen

Experten zufolge bremst die geringe Modellvielfalt bei Elektroautos deren Einsatz in den immer noch verbrennerdominierten Firmenflotten. Allein im vergangenen Jahr seien in Deutschland knapp die Hälfte aller reinen Elektroautos an Gewerbekunden verkauft worden, sagte Felix Kuhnert, Experte für den Automarkt bei der Unternehmensberatung PwC Strategy&. „Flotten und Fuhrparks sind damit wesentliche Stellschrauben für die deutsche Mobilitätswende und ein elementarer Markt für die heimischen Autobauer." Wichtig sei daher, dass die Hersteller diesen Markt mit attraktiven Modellen bedienten. „Aktuell sehen wir allerdings noch enorme Angebotslücken im Segment der Kombis, die sich im Job genauso gut nutzen lassen wie im Familienurlaub."

Deutschlandweit seien im März 13 Prozent aller zugelassenen Firmenwagen Vollelektroautos gewesen, hieß es in einer Studie der Beratung. Das war immerhin schon knapp doppelt so viel wie Mitte 2021. Allerdings war der Anteil bei privaten Käufern laut Daten des Kraftfahrtbundesamts im März mit gut einem Fünftel höher, auch im bisherigen Jahresverlauf greifen private Autokäufer eher zum Elektroauto. Verbrennungsmotoren machten zuletzt mit 55 Prozent immer noch den Löwenanteil der Flottenzulassungen aus.

Laut Kuhnert gibt es bei Kombis noch keinen passenden Elektroersatz für Benziner und Diesel. Stimmten die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, könnte der Anteil an Flottenautos im kommenden Jahr aber 21 Prozent erreichen, mit staatlicher Förderung und Vorgaben für grüne Flotten sogar rund ein Drittel. Allerdings läuft Anfang September die Förderung von Elektroautos über den Umweltbonus für Firmenwagen nach derzeitigem Stand aus.

In Deutschland für Firmenwagen ist der Markt für Autobauer bedeutender als der Privatmarkt. Fast zwei Drittel (64,1 Prozent) der im vergangenen Jahr neu angemeldeten Pkw wurden auf gewerbliche Halter zugelassen. (dpa)


Enorme Preisunterschiede bei Wallbox-Installation

Foto: Marijan Murat/dpa/dpa-tmn
Foto: Marijan Murat/dpa/dpa-tmn

Bei einem Mehrfamilienhaus sollte man sich zuerst informieren, ob auch andere Mieter oder Eigentümer Interesse an einer Ladestation für E-Autos haben.




Ladegeschwindigkeit ist entscheidend


Tipps und Tricks zum Laden des E-Autos

Wer sich ein Elektroauto kaufen will, überlegt auch: Wie und wo lade ich es? Dabei funktioniert das Speisen der Auto-Akkus ganz einfach. Zumindest, wenn Besitzer und Besitzerinnen ein paar Dinge beachten.

Was sollte ich beim Kauf eines E-Autos beachten?

Das Auto nur nach Leistung (kW) und Reichweite (km) auszusuchen, reicht nicht. Bei E-Autos ist auch die Ladetechnik entscheidend. Sie sorgt für die Geschwindigkeit beim Laden. Matthias Vogt als E-Mobilitätsexperte vom ADAC rät, sich vor dem Kauf Gedanken zu machen, wie und wo das Auto geladen wird. Ob zu Hause an einer Wallbox, bei der Arbeit oder an öffentlichen Ladesäulen.

Manche Basismodelle haben laut Vogt nur einphasige Bordladegeräte, die nur bis 4,6 kW laden dürfen. Wenn man häufiger laden muss, sei das aber zu wenig Leistung, wenn die Wallbox schon 11 kW leisten kann. Besser sei es, wenn E-Autos ein dreiphasiges Ladegerät integriert haben. Damit laden E-Autos schneller.

Bei einem einphasigen Lader fließen maximal 7,4 kW durch die Leitung, bei dreiphasigen Ladern fließt der Strom durch drei Leiter. Damit liegt die maximale Ladeleistung bei E-Autos bei bis zu 22 kW AC.

Welche Lademöglichkeiten gibt es?

Es gibt drei Arten zum Laden: Haushaltssteckdose (dauert lange), AC-Wallbox für Wechselstrom (lädt innerhalb weniger Stunden den Akku voll) und DC-Schnelllader für Gleichstrom etwa an öffentlich zugänglichen Schnellladesäulen. Der dritte Weg ist der schnellste. Wie schnell genau, hängt von Ladesäule, der Größe des Akkus und der Leistung des Onboard-Laders ab.

Für jeden Anschluss benötigt das Auto den passenden Stecker. Daher sollten immer die passenden Kabel an Bord sein", sagt Prof. Martin Doppelbauer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Bei den Steckertypen haben sich über die Jahre zwei Normen durchgesetzt: IEC Type 2 für AC-Laden und Combined Charging System (CCS) für DC-Laden. Beide Systeme sind kompatibel und heute in jedem E-Auto verfügbar.

Welches Laden schont den Akku?

Viele Wallboxen laden nur bis 11 kW. Denn Wallboxen bis einschließlich 12 kW Ladeleistung müssen nur beim Netzbetreiber angemeldet werden, Wallboxen mit einer Ladeleistung von mehr als 12 kW benötigen hingegen eine Genehmigung.

Beim AC-Laden an Wallboxen fließen also meist 11 kW pro Stunde, bei DC-Schnellladern bis zu 300 kW. „Bei Fahrzeugen mit modernen Batteriemanagementsystemen regelt die Technik die Ladespitzen von DC-Schnellladern so genau herunter, dass sie die Zellen nicht stressen und schädigen", sagt Prof. Doppelbauer.

„Akkus sollten nicht immer auf 100 Prozent vollgeladen werden, weil es die Zellen altern lässt und sie auf Dauer schädigt", erklärt er.

Er rät zu einer Ladung zwischen 10 und 80 Prozent und nur zur Vollladung, wenn danach direkt eine lange Fahrtstrecke ansteht.

Wie schnell sollten E-Autos laden können?

Beim AC-Laden reichen 11 kW, beim Schnellladen komme es auf den Einsatz an. Ein Stadtauto kommt mit maximal 50 kW DC-Ladeleistung aus, bei einem Langstreckenfahrzeug sollten es mindestens 100 kW DC-Leistung sein. „Darunter wird Schnellladen anstrengend und mühselig", sagt Prof. Doppelbauer. Heißt: Das Laden dauert lange.

Welche Wallbox soll ich wählen?

laden Am komfortabelsten E-Autos an der Wallbox zu Hause, soweit ein Stellplatz verfügbar und es technisch möglich ist. „Eine dreiphasige 11-kW-Wallbox gibt es ab 400 Euro und reicht für die meisten E-Autos", sagt Matthias Vogt. Wichtig: Die Wallbox muss durch einen zertifizierten Elektroinstallateur angeschlossen werden.

Vom regelmäßigen Laden über die Haushaltssteckdose rät Vogt dringend ab, da die gängigen Installationen nicht für die dauerhafte Abgabe von hohen Strömen ausgelegt sind und Kabelbrände verursachen können.

Wie lässt sich beim Laden Strom sparen?

Die günstigste Zeit zum Laden hängt vom jeweiligen Stromtarif ab. In der Regel zahlen Kundinnen und Kunden mit dem eigenen Stromtarif zu Hause oder einer eigenen Photovoltaikanlage weniger Geld als an einer öffentlich zugänglichen Ladesäule.

„Die Strompreise sind bundesweit derzeit sehr variabel und dynamisch, sodass ein Vergleich immer lohnt", sagt Matthias Vogt. Meist kostet DC-Schnellladen etwas mehr als AC-Laden, jedoch gehen beim DC-Laden die Ladeverluste auch größtenteils zulasten des Betreibers.

Wie kann ich öffentlich laden?

Öffentlich zugängliche Ladesäulen werden von unterschiedlichen städtischen oder kommunalen Energieversorgern sowie von privatwirtschaftlichen Energieunternehmen betrieben. Die Strompreise unterscheiden sich erheblich. Praktisch jedoch: Während des Ladevorgangs parken Autos im Regelfall umsonst. „Bei den meisten Tarifen gibt es eine Blockiergebühr. Nach einer bestimmten Ladezeit sollte der Ladevorgang beendet werden, sonst wird es teuer", sagt Vogt. Auch kann die Parkzeit durch Beschilderung begrenzt sein. Die meisten E-Autos zeigen in ihrem Navigationssystem Ladestationen an, idealerweise meist mit Zusatzinfos wie Ladeleistung, Preis und Verfügbarkeit. Auch verschiedene Apps bieten diesen Service.

Was ist, wenn die versprochene Ladeleistung nicht im Auto ankommt?

Die DC-Säule verspricht 150 kW, aber das Auto lädt nur mit unter 100 kW? „Das liegt nicht an der Säule, sondern am Auto und dem Akku. Ist der nicht warm genug, fließt der Strom langsamer in den Akku. Das ist vor allem im Winter relevant", sagt Matthias Vogt.

Er rät beim Schnellladen dazu, das E-Auto nicht kalt zu laden, sondern am Ende einer Fahrt - dann, wenn der Akku noch wärmer ist.

Was tun, wenn aus der Ladesäule kein Strom fließt?

Als typischen Fehler sieht Matthias Vogt das Starten des Ladevorgangs, ohne anschließend  kurz zu überprüfen, ob überhaupt Strom fließt - es besteht die Gefahr, dass der Akku nicht lädt.

Funktioniert eine Ladesäule nicht, raten die Experten zur Ruhe.

„Erster Tipp: Ladevorgang abbrechen, Stecker entfernen und alles neu starten", sagt Martin Doppelbauer.

Gegebenenfalls die Hotline über die Nummer an der Ladesäule anrufen.

„Die Mitarbeitenden können in der Regel die Säule aus der Ferne überprüfen und notfalls neu starten", sagt er.

Was sollten E-Autofahrer auf der Langstrecke beachten?

Auf langen Strecken die Ladestopps vorher planen. „Damit weiß ich, was mich erwartet und dass ich notfalls Reserven habe, falls eine Säule nicht funktioniert", sagt Prof. Doppelbauer.

Planung ist besonders für Fahrten ins Ausland wichtig, schon weil dafür unterschiedliche Ladekarten nötig sind. Die sollte man sich vorher beim jeweiligen Energieversorger im jeweiligen Land bestellen oder sich zumindest online anmelden, das spart Zeit.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur GmbH Copyright: dpa


Kupfer für die Verkehrswende


Bei der Elektromobilität spielt das rote Metall eine Schlüsselrolle

Der Umstieg von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf Elektroautos nimmt langsam Fahrt auf. Zwar liegt der Anteil von reinen E-Autos und Plug-in-Hybriden laut Statistischem Bundesamt zusammen nur bei 2,6 Prozent der gesamten deutschen Fahrzeugflotte, doch die Kurve weist steil nach oben. 2012 waren gerade einmal 4.500 Autos auf unseren Straßen elektrisch unterwegs, heute sind es rund 620.000. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 bedeutet das eine Zunahme von ziemlich genau 100 Prozent.

Elektrofahrzeuge benötigen deutlich mehr Kupfer als Verbrenner

Für den kumulierten Energieaufwand über ein ganzes Autoleben hinweg ist das positiv, denn Elektromotoren verbrauchen für das Fahren weniger Energie als herkömmliche Verbrenner. Dem steht allerdings ein höherer Rohstoffbedarf insbesondere bei der Batterie- und Motortechnik gegenüber. Ein Schlüsselmaterial für die E-Mobilisierung ist Kupfer. Ein Elektrofahrzeug enthält davon rund dreimal so viel wie ein benzin- oder dieselbetriebenes Kfz. Damit steigt der Bedarf von heute um die 25 Kilogramm für ein Mittelklassefahrzeug auf bis zu 70 Kilogramm. Beispielsweise unter www.kupfer.de/elektromobilitaet gibt es dazu mehr Wissenswertes und Hintergrundinfos. Allein ein Lithium-Ionen-Akku besteht zu rund 18 Prozent aus Kupfer, hinzu kommen die Wicklungen in den Elektromotoren, das Hochvoltbordnetz, die Leistungselektronik und mehr. Das Metall spielt wegen seiner guten Stromleitungseigenschaften aber nicht nur im Fahrzeug selbst, sondern auch beim Aufbau der Lade-Infrastruktur eine Hauptrolle. Denn die Verteilung von Strom aus erneuerbaren Energien erfordert einen Ausbau der Stromnetze - und auch in den Ladestationen läuft nichts ohne das rote Metall.

Steigender Bedarf an Kupfer im Auto und bei der Ladeinfrastruktur kann gedeckt werden

Während bei Lithium oder seltenen Erden Engpässe nicht ausgeschlossen werden können, ist der Kupfernachschub für die Elektrifizierung des Straßenverkehrs sichergestellt. Es gibt aktuell langfristig erschließbare Lagerstätten in ausreichender Menge auch bei weiter stark wachsender Nachfrage. Zudem werden kontinuierlich weitere Kupfervorkommen in der Erde entdeckt. Vor allem aber wird der Werkstoff bereits heute zu einem sehr großen Teil wiederverwertet. (djd)

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