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Heimatmuseum Langenselbold

Heimatmuseum Langenselbold
02.11.2022

Zeugen der Vergangenheit kennenlernen

Der Verein für Geschichte und Heimatkunde in Langenselbold betreibt nicht nur das Heimatmuseum im Schlosspark in Langenselbold, sondern hat sich auch der Pflege und Bewahrung des Selbolder Dialektes verschrieben. Das Heimatmuseum liegt in einem Gebäude der ehemaligen isenburgischen Gutsanlage im Schlosspark Langenselbold. In unmittelbarer Nähe befinden sich die baugleichen Gebäude des Rathauses (ehemals „Fruchtbau“) und des Schlosses. Dahinter, in Richtung Süden, erstreckt sich der Schlosspark mit altem Baumbestand, umrahmt von den Zehntscheunen West und Ost sowie dem Dragonerbau im Süden. Das Heimatmuseum Langenselbold war einmal ein Pferdestall und Unterstellraum für Kutschen (Remise) des Fürstenhauses Isenburg/Birstein. So stellt es sich auch dar, wenn man das Haus betritt. Da ist zunächst der Eingangsbereich, das Foyer, das schon alt daherkommt. Der Fußboden besteht aus geriffelten Sandsteinplatten, damit die Pferde nicht ausrutschen konnten. Aber auch sonst erkennt man an den Wänden Zeugen bäuerlicher Vergangenheit. Der Raum ist neben den Exponaten an den Wänden mit Tischen und Stühlen ausgestattet, an denen man sich zu Gesprächen bei Kaffee und Kuchen niederlassen kann.

Aus der Ortsgeschichte

Auch beim Rundgang durch Langenselbold ist die Geschichte überall präsent. So steht im Selbolder Oberdorf, in der Oberdorfstraße 1, eine Hofreite aus den 1940er-Jahren. Sie beherbergt alles, was zum Leben in früheren Zeiten dazugehört hat: Scheune mit Scheuerbambel, „der Außenkloo Abee“, der Misthaufen und zwei „Spielkameraden“ im Hasen- oder Entenstall. Der selbstangebaute Tabak wurde zum Trocknen unter dem Dachüberstand der Scheune aufgehängt. Im Heimatmuseum Langenselbold wurde übrigens die Situation „lebensecht“ nachgestellt. Dass man zum großen Geschäft über den Hof zum stillen Ort „Abee“ laufen musste, auch bei Schnee, verstand sich von selbst. Dieser Ort war meist weitab vom Wohngebäude an Stall oder Scheune angebaut. Unweit davon befand sich der Misthaufen für das Rindvieh, zunächst Grube, mit der Zeit ein großer „Haufen Kuhmist“. Die meisten Hofreiten in Langenselbold waren wahrscheinlich nach gleichem Muster aufgebaut. Oft fand sich noch ein Brunnen auf dem Hof. Die mit Abee und Misthaufen einhergehenden Gerüche und Fliegen gehörten dazu, nicht nur dörfliche Idylle. Heute ist die Scheune zum Wohngebäude umgebaut und der Scheuerbambel längst geraucht, der Abee schon lange abgerissen. Die Hofreite von einst ist dennoch nicht vergessen.

Der Besuch des Heimatmuseums Langenselbold ist an einem der Besuchstage jeden 1. Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr empfehlenswert. Der Eintritt ist frei und der Zugang ist barrierefrei. Spenden sind willkommen. Nächste Öffnung: Sonntag, 23. Oktober, 14 bis 18 Uhr.

Wenn kein Museumsbesuch möglich ist, lohnt es sich, einfach mal bei einem Rundgang die Denkmäler im Schlosspark zu erkunden. Führungen von Gruppen müssen rechtzeitig angemeldet werden. Dies kann auch unter der E-Mail-Adresse info@heimatmuseum-langenselbold.de unter Angabe der Telefonverbindung geschehen, indem man seinen Führungswunsch mit Terminvorschlägen kundtut.

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