Sechs Brettspiele für Weihnachten und Silvester
Für viele gehören Brettspiele zu den Feiertagen wie der Weihnachtsbaum oder der Gänsebraten. Dabei müssen es längst nicht mehr Klassiker wie „Catan“, „Cluedo“ oder „Monopoly“ sein. Spiele stehen zu Weihnachten als Geschenk hoch im Kurs, die Corona-Krise hat den Boom nochmals angeheizt: Nach dem Rekordjahr 2020 wuchsen auch 2021 die Umsatzzahlen. Der Verkauf von Erwachsenenspielen steigerte sich laut dem Branchenverband Spieleverlage um rund 14 Prozent.
Im Sommer wurden bereits „MicroMacro: Crime City“ als Spiel des Jahres, „Paleo“ als Kennerspiel des Jahres und „Dragomino“ als Kinderspiel des Jahres ausgezeichnet – und alle sind mindestens einen Blick wert. Doch was lohnt sich neben den prämierten Spielen noch als Weihnachtsgeschenk? Sechs Brettspieltipps für die Feiertage:
Für Zocker: „High Score“
Würfeln, zocken, überbieten! Wer mit sieben Würfeln in sieben Runden die meisten Punktechips sammelt, triumphiert in „High Score“. Der Clou des sehr zugänglichen Spiels ist, dass jede Runde nach anderen Regeln gewürfelt wird. Dafür werden in jedem Spiel 7 von 21 sogenannten Challengekarten gezogen – so ist jede Partie verschieden.
Das Spiel ist perfekt für den Weihnachtsabend, weil es schnell erklärt und gespielt ist. Empfehlenswert ab drei Personen am Spieltisch.
Für Familien: „28“
Wer Lissabon besucht, kommt nicht an einer Fahrt mit den charakteristischen gelben Straßenbahnen vorbei. In „28“, benannt nach einer der berühmtesten Linien, steuern die Spielenden ihre Bahn mithilfe von Tickets durch die portugiesische Hauptstadt, sammeln Fahrgäste ein und bringen sie zu Sehenswürdigkeiten. Soll eine andere Bahn aus dem Weg geschubst werden, kann eine Klingel betätigt werden – ein nettes Gimmick ohne echte Relevanz. Das Spiel ist ein schöner Einstieg in die Welt der strategischen Brettspiele für Familien.
Für Knobler: „Cryptid“
Die Spielenden suchen eine Kreatur, die sich auf genau einem Feld des Spielplans befindet. Dabei hat jeder andere Informationen über den Aufenthaltsort und versucht durch das Befragen der anderen richtige Schlüsse zu ziehen. „Cryptid“ ist ein interaktives Deduktionsspiel, das zumEnde immer spannender wird. Gefragt ist hohe Konzentration, denn ein falsch gesetzter Stein macht das Rätsel für alle unlösbar.
Für Kinder: „Ungeheuer Hungrig“
Das Hybrid-Spiel vom kleinen deutschen Verlag HYBR Games vermischt eine App mit einem Brett-/Kartenspiel auf nette und niedliche Weise. Gemeinsam müssen Monster mit altem Krempel gefüttert werden, der auf den Handkarten aufgedruckt ist. Entscheidend sind hierbei die Farben der Karten. Diese sollen zusammen die Fellfarbe des Monsters ergeben. Technisch werden QR-Codes auf den Kartenrückseiten mit dem Tablet oder Smartphone eingescannt. Aber Achtung: Nicht zu gesund füttern!
Die Monster mögen keine Vitamine. Obst und Gemüse wollen nur die ab und zu auftauchenden Häschen. Ein Spiel mit Spaß für Jung und Alt.
Für Quiz-Liebhaber: „Quiz Club“
In Quizspielen gewinnen immer die Klügsten mit der größten Allgemeinbildung? Auch bei „Quiz Club“ hilft viel eigenes Wissen, doch genauso wichtig ist die richtige Einschätzung der anderen am Tisch. Es gibt kooperative Runden, in denen einem Mitspielenden am besten die Frage gestellt wird, die er voraussichtlich beantworten kann. In den kompetitiven Runden setzt man dagegen auf das Nicht-Wissen des Gegenüber. Das Spiel mit knapp 1000 Fragen ist durch Packs zu bestimmten Themengebieten erweiterbar.
Für Experten: „Arche Nova“
Beim Aufbau eines wissenschaftlich geführten Zoos geht es nicht nur darum, viele (Tier-)Attraktionen zu bieten, sondern auch möglichst viele Artenschutzprojekte zu unterstützen. Der Hype-Titel der Spielemesse 2021 in Essen ist ein echtes Schwergewicht. Zwar sind die Regeln für ein Expertenspiel nicht übermäßig kompliziert, doch strategisch verlangt es einiges ab. Die Aktionsauswahl wird dabei mit einem cleveren Kartenmechanismus getroffen.
Achtung, Zeit einplanen: Das Erstlingswerk von Mathias Wigge kann durchaus länger dauern.