Hunderte Besucher trotzten dem Regen und genossen die Schallplattenbörse, den Antikmarkt sowie die Angebote des heimischen Handels und der Gastronomie.
Eine ganz besondere Stimmung herrschte bei „Alles uff die Gass“ 2023. Selbst zwei heftige Schauer konnten die gute Laune nicht vermiesen. Vielmehr genossen viele Hunderte Besucher das Angebot von Schallplattenbörse über Antikmarkt bis hin zu dem, was heimischer
Handel und Gastronomie so zu bieten hatten. Zu Beginn als Schnapsidee verschrien, hat sich die Veranstaltung längst als ein erfolgreicher verkaufsoffener Sonntag etabliert.
„Bei gutem Wetter kann jeder“, sagt Conny Hartmann lachend, während sie gemeinsam mit ihrem Mann Erhard die Auslage mit langen Bahnen durchsichtigen Plastiks abdeckt. In der Langgasse hat gerade der zweite und letzte starke Schauer des Tages begonnen. Während die einen sich unter Dächer flüchten, hören die anderen unter ihren Regenschirmen nicht auf, weiter zu stöbern. Durch die Gassen erklingt Lachen. Nach einer Woche Regen waren alle darauf vorbereitet, dass „Alles uff die Gass“ diesmal nass werden könnte.
Auch beim Antikmarkt war der Blick auf die Wetter-App erfolgreich, wie die rechtzeitig abgedeckten Waren beweisen. Und kaum ist der Regen zu Ende, sind wieder alle auf den Märkten und in den Gassen unterwegs, um den Tag zu genießen. „Es herrscht gute Laune, das hätte ich so nicht erwartet“, meint auch Eva Valentina Ruthe. Wirt Heiner Hartmann sucht nur kurz einen Schuldigen fürs Wetter.
Die Laune bei allen Beteiligten ist viel zu gut, als dass Wasser von oben sie hätte verhageln können. Nein, perfekt ist das Wetter nicht, doch alle machen das Beste daraus. „Es wäre doch zu schade, wenn der Antikmarkt einschlafen würde“, sagt der, „Trödelmichel“, seit dem ersten Antikmarkt gern gesehener Gast in Gelnhausen. Er bedauert, dass es einige Aussteller weniger sind als sonst. Der Blick auf die Wetter-App verheißt dann zumindest einen trockenen Nachmittag. Viele Menschen sind da schon unterwegs, kaufen in den Geschäften ein und suchen auch dort nach Schnäppchen und Besonderheiten.
Schnell ist nach dem Regen auch die Hüpfburg am Ziegelturm wieder aufgebaut. Selbst die Schallplattenbörse lässt sich nicht aufhalten. Es sind eben auch viele Profis dabei, die die Wetterkapriolen kennen. Auch sie bemerken, dass sich in Gelnhausen gerade etwas bewegt. Langsam kehrt wieder der Gedanke ein, dass man einfach nur das Beste aus dem machen muss, was einem geboten wird. „Ich habe den Eindruck, dass in diesem Jahr viel los ist“, sagt auch Johanna Strasser vom „Laufwerk“. Und der Kinderflohmarkt in der Seestraße wird ebenfalls gut angenommen. Schließlich ist der letzte Sonntag im Juli seit mehr als einem Jahrzehnt dazu gedacht, dass „Alles uff die Gass“ muss. Dem kann Conny Hartmann nur zustimmen. „Das war einfach nur gut.“ So muss es sein.
„Es war eine klasse Veranstaltung, bei der die Besucher und die Händler auch bei den beiden starken Schauern ihre gute Laune nicht verloren haben“, zieht Petra Schmidt, Geschäftsführerin des Stadtmarketing- und Gewerbevereins Gelnhausen, eine positive Bilanz. Sie will den Schwung auf jeden Fall mit in die kommenden Monate nehmen.
„Alles uff die Gass“ bietet einfach immer etwas Neues und anderes. Nur der ein oder andere findet die Wege zwischen den Standorten zu lang: Vom Ziegelturm bis zur Langgasse wird nur wenig geboten. Diese Lücken zu füllen, um aus einer sehr guten Veranstaltung eine hervorragende zu machen, wird die Aufgabe der Zukunft sein, die Stadt, Stadtmarketing- und Gewerbeverein und das Gewerbe der Stadt nur gemeinsam stemmen können. Dann kann auch der zu Beginn als Schnapsidee verschriene verkaufsoffene Sonntag in den Ferien und direkt am Monatsende noch über viele Jahre der wundervolle Anlaufpunkt für Hunderte oder gar Tausende Besucher aus der Region bleiben.