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Fünf Fragen an Helmut Bluhm, ehemaliger Vize-Bürgermeister aus Eidengesäẞ

Fünf Fragen an Helmut Bluhm, ehemaliger Vize-Bürgermeister aus Eidengesäẞ
19.10.2024

Warum leben Sie gerne in der Gemeinde Linsengericht?

Meine berufliche Veränderung vor über 40 Jahren machte es erforderlich, eine Wohnung im nahen Umfeld von Gelnhausen zu finden. Die Wohnungssuche musste ich damals meiner Frau Karin überlassen, da ich mich zu diesem Zeitpunkt noch auf einem Frachtschiff der Handelsmarine auf dem Weg nach Europa befand. Nach aller Abwägung möglicher Alternativen wurde eine Wohnungsbesichtigung in der Gemeinde Linsengericht, Ortsteil Eidengesäß, vereinbart. Vor der Inaugenscheinnahme des Wohnobjektes nutzten wir die Zeit, um den Ortsbereich zu erkunden. Karin und ich saßen anschließend dann im Hasselbachweg auf einer Ruhebank und ich gab mit den Worten: „Ich glaube, hier können wir gut leben“ meine Einschätzung zum Ausdruck. Für uns hat sich bis heute nichts daran geändert. Unsere Familie hat in der dörflichen Gemeinschaft schnell Anschluss gefunden und unsere drei Kinder erlebten eine wunderbare Kindheit, was wir als ein Geschenk betrachten. Mit unserem vierten Enkelkind Luisa machten wir erst kürzlich eine Pause auf dieser Ruhebank, sprachen noch mal über die zurückliegenden Jahre seit 1980 und wünschten dem Enkelkind, das jetzt auch in Linsengericht sein Zuhause hat, Glück und Zufriedenheit.

Was ist Ihr Lieblingsort in Linsengericht?

Die Gemeinde Linsengericht verfügt über einen circa 1.300 Hektar großen Kommunalwald, der sich im Wesentlichen um die Ortsteile strukturiert und eine Grenze nach Biebergemünd und nach Bayern bildet. Dieser Gerichtswald mit seiner exponierten Lage um den Höhenbereich Hufeisen ist ein Juwel der Ruhe und Besinnlichkeit. Vom dortigen Standort der Wetterschutzhütte sind wunderbare Rundwanderwege zu erkunden, die immer wieder, entsprechend der Jahreszeit, neue Eindrücke vermitteln. Mit einem ausgedehnten Waldspaziergang kann man hier einen innerlichen Ausgleich finden.

Welche Wander- oder Spazierrunde in Linsengericht sollte jeder kennen?

Der Anstieg über den Waldweg oder die Straße „Am Rosengarten“ in Eidengesäß ist nicht mühelos. Doch wer ihn gemeistert hat, wird bei guter Sicht damit belohnt, am Horizont den Frankfurter Fernsehturm zu erspähen. Eine besondere Attraktion findet sich hier jedoch in der weiterführenden Waldwegestrecke des Gerichtswaldes. Der seit über einem Jahrzehnt bestehende Kunst- und Kulturweg bietet dem Besucher immer wieder neue Objekte von Menschen, die sich über das Töpferhandwerk oder die Gestaltung individueller Projekte eingebracht haben. Meine Anregung besteht: Bringen Sie sich ein und wenn Sie mit den Kindern eine kleine Sandsteinpyramide erbauen, erfreuen Sie sich und auch die Wanderer.

Welche kulinarische Empfehlung haben Sie für uns in Linsengericht?

Wer in einer Gemeinde Linsengericht beheimatet ist, kommt nicht umher, sich mit der Bedeutung der Linsen auseinanderzusetzen. Viele Bürgerinnen und Bürger haben das zum Anlass genommen, nachzudenken, welch kulinarisches Linsengericht sie als bevorzugt anbieten würden. In Verbindung mit der Gemeindeverwaltung wurde so eine Rezeptsammlung zusammengestellt, die ihresgleichen sucht und auch bei der Gemeinde erworben werden kann. Ich bevorzuge den klassischen Eintopf mit den relativ großen bräunlichen Tellerlinsen, die auch zwischenzeitlich wieder hier im Gemeindegebiet angebaut werden.

Welches Fest in Linsengericht sollte jeder mal besucht haben?

Die Eidengesäßer Kerb, wie wir sie in früheren Zeiten mit großem Festzelt erlebten, gibt es leider nicht mehr. Dieses Fest war weit über die Gemeindegrenze bekannt und beliebt. Der Versuch, dieses Fest wieder am Fußballplatz in Eidengesäß in kleinerer Form zu gestalten, wurde mit Erfolg durchgeführt. Doch auch weiterhin finden in den einzelnen Ortsteilen traditionelle Festlichkeiten statt. Das Eidengesäßer oder auch Geislitzer Backhausfest; beim Großenhäuser Krumbernfest ist Spiel, Spaß und Unterhaltung für die Familie gegeben. Wein- und Frühlingsfeste in Lützelhausen sind Bestandteil des örtlichen Zusammenlebens. Die Altenhaßlauer Gemeinschaft findet beim Weihnachtsmarkt oder zur Straßenkerb immer wieder Freude des Miteinanders. Für mich und meine Familie ist jede Festlichkeit, die wir besuchen können, eine Freude und Bereicherung.

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