Im kommenden Jahr wird die Gemeinde Freigericht zwar erst 55 Jahre alt, ihr historischer Ursprung reicht jedoch wesentlich weiter zurück. Die Kommune, zu der seit dem Zusammenschluss im Jahr 1970 im Zuge der Gebietsreform die fünf Ortschaften Altenmittlau, Bernbach, Horbach, Neuses und Somborn zählen, hat ihren Ursprung im Zentgericht Somborn, das bis 1748 mit den Zentgerichten Alzenau, Hörstein und Mömbris die Markgenossenschaft Wilmundsheim vor der Hart (Alzenau) bildete.
Freigericht ist heute eine lebens- und liebenswerte Gemeinde, am Rande des Rhein-Main-Gebiets gelegen und gleichzeitig das Tor zum Spessart. Die Gemeinde ist ein beliebter Gewerbestandort mit einem hohen Wohnwert. Einwohner und Besucher profitieren gleichermaßen von Handel und Gewerbe und deren Gast- und Kundenfreundlichkeit. Es gibt vielfältige Möglichkeiten zu Erholung, Freizeit, Sport und Kultur.
Die vielen Vereine mit ihrer vorzüglichen Vereinsarbeit im kulturellen und sportlichen Bereich sind besonders hervorzuheben. Jedes Jahr zum 1. Mai und an Silvester strömen die Menschen zur Dicken Tanne im Somborner Wald, um auf der Vereinsanlage der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald den Feiertag zu verbringen.
Ein überregional bekanntes, kulturelles Highlight sind die „Sommerlichen Musiktage Hof Trages“, mit denen sich Freigericht jährlich in der ersten Augustwoche von seiner musikalischen Seite präsentiert. Wo sich einst Karoline von Günderode und Friedrich Carl von Savigny in langen Gesprächen austauschten, wo Bettine, Clemens und Christian Brentano als Kinder herumtobten, findet das wohl außergewöhnlichste Jazz- und Klassik-Festival im Main-Kinzig-Kreis statt – und das seit 1998.
Im Heimatmuseum in Somborn erfahren Gäste nicht nur interessante Details zur Historie der Gemeinde, sondern können seit Kurzem auch wieder die Freigerichter Kleinbahn als Modelleisenbahn durch die Region fahren sehen. Der christliche Glaube wird im einst äußerst katholischen Freigericht nach wie vor lebendig gehalten. Dies zeigt sich beispielsweise nicht nur an den Bittprozessionen zur Sankt-Anna-Kirche in Somborn, sondern auch an der Pflege der verschiedenen Kapellen und Grotten, darunter die Mariengrotte in Horbach und die Fatimakapelle bei Bernbach. Ein beinahe verwunschener Ort ist die Ruine Hüttelngesäß im positiven Sinne. Der Weiler liegt im äußersten südöstlichen Zipfel der Neuseser Gemarkung, unmittelbar an der hessischen Landesgrenze, und ist nur über bayerische Straßen erreichbar. Über lange Zeit nahezu vergessen, wurden die Überreste der ehemaligen Wasserburg in umfangreichen Sanierungsarbeiten (1991 bis 1995) für die Nachwelt gesichert. Eine hervorragende Aussicht über das gesamte Freigericht bietet derweil der Rodfeldturm am Fernblick bei Neuses, errichtet zum 1000. Geburtstag des Ortes im Jahr 2000.
Damit sich die Bürger und Besucher heutzutage wohlfühlen, wurden über die vergangenen Jahrzehnte viele öffentliche Einrichtungen in Freigericht geschaffen: Kopernikusschule die Freigericht, das Freizeit- und Familienbad „Platsch“ mit seiner Sauna, mehrere Sportanlagen und Spielplätze, der Golfplatz Hof Trages, die Horbacher Kneippanlage, Angelteiche und vieles mehr. Gut ausgeschilderte Wanderwege rund um den „Spessartbogen“, das Radwegenetz mit Anbindung an das überörtliche Netz und gepflegte Waldwege fördern die Bewegung an frischer Luft in heimischer Natur. Mit rund 1.400 Hektar Wald ist Freigericht eine der waldreichsten Gemeinden im ganzen Kreis.
Info: Freigericht
Erste Erwähnung: 1309 (Somborn)
Einwohner: 14.782 (Stand: Dez. 2023)
Fläche: 33,47 km²
Sehenswert (u. a.): Sommerliche Musiktage Hof Trages, Rodfeldturm, Heimatmuseum Somborn
Bürgermeister: Dr. Albrecht Eitz (SPD)
Verwaltung: Rathausstraße 13 63579 Freigericht
Homepage: www.freigericht.de