Positionspapier der E-Handwerke zur Bundestagswahl 2025

Auch in der Elektro-Innung Main-Kinzig sind die Forderungen an die künftige Bundesregierung gleich zur ersten Vorstandssitzung des Jahres das Thema. Obermeister Mike Lorenz blickt der politischen Entwicklung kritisch entgegen, denn gerade das E-Handwerk hat gewaltige Herausforderungen zu bewältigen.
Die deutsche Wirtschaft, die Industrie, der Mittelstand und das Handwerk brauchen verbindliche, langfristig sichere Rahmenbedingungen, um planen und investieren zu können. Es braucht klare Bekenntnisse zur Umsetzung der Energiewende in allen Bereichen und keine Diskussionen um eine Reform des Gebäudeenergiegesetzes, die Hausbesitzer in die Verunsicherung treiben. In einem Positionspapier des Zentralverbandes der deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) werden die Forderungen des E-Handwerks mit seinen 48.255 Betrieben und 524.000 Beschäftigten deutlich.
Es bleibt zu hoffen, dass die demokratischen Parteien, gleich welche die Wahl gewinnt, sich schnell auf wirksame Maßnahmen einigen können, damit die Wirtschaft inklusive des E-Handwerks künftig in eine positive Zukunft schauen kann.
1. Energiewendetechnologien nicht öffentlich diskreditieren
Stabile gesetzliche Rahmenbedingungen, um das Investitionsklima in Deutschland zu verbessern: Die neue Bundesregierung muss erkennen, auf welchen Zukunftstechnologien die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands vor dem Hintergrund des Klimaschutzziels fußen kann und welcher Rahmen für deren kontinuierliches Wachstum gesetzt werden muss.
2. Investitionen brauchen klare und verlässliche Rahmenbedingungen
Stabile und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, an denen sich Kundinnen und Kunden, Hersteller sowie das installierende Handwerk langfristig orientieren können: Diskussionen über die Abschaffung oder Eindämmung bestehender Förderungen sollten ebenso unterlassen werden wie die Ankündigung immer neuer Fördermöglichkeiten in der Zukunft, da beides gegenwärtig die Investitionen in Klimaschutztechnologien bremst. Anreize zur Investition in klimafreundliche Technologien sollten primär durch einen verlässlichen CO2-Preispfad gesetzt werden.


3. Zunehmende Elektrifizierung braucht staatliche Koordinierung
Schnellstmöglich die richtigen Weichen stellen, um die für das Erreichen der Energiewende notwendige Elektrifizierung nicht zu gefährden.
4. Wirtschaft/Klimaschutz profitieren von niedrigeren Strompreisen
Niedrigere Strompreise: Dies kann gelingen, indem die auf den Strompreis aufgeschlagenen Steuern und Abgaben auf das mögliche Mindestmaß abgesenkt werden. Die zuletzt stark gestiegenen Netzentgelte sollten zudem auf einem tragbaren Niveau stabilisiert werden.
5. Netzanschlussverfahren weiter beschleunigen
Bereits begonnene Reformvorhaben fortführen und weitere Maßnahmen zur konsequenten Digitalisierung und Vereinheitlichung der Netzanschlussverfahren deutscher Verteilnetzbetreiber einzuleiten.
6. Digitalisierung auch aus der Perspektive der KMU vorantreiben
Wir bauen heute die Infrastruktur für morgen. Dies betrifft nicht nur staatliche Investitionen in klassische öffentliche Infrastruktur, wie Schulen oder Verkehrswege, sondern auch Investitionen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im digitalen Raum.
7. Technologische Komplexität nutzen und beherrschen
Politische Entscheidungen zu Technologiethemen stärker auch an den Erwartungen von KMU auszurichten. Die E-Handwerke sind Dienstleister und Vermittler von Innovationen. In den politischen Entscheidungsprozessen muss diese Perspektive besser berücksichtigt werden, damit die Menschen in Deutschland weiter Zugang zu sicheren, qualitativ hochwertigen lokalen Dienstleistungen bekommen. Quelle: Auszug Kernpositionen ZVEH